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Unterschiedliche Sattelkonzepte am Pferd, ist dies sinnvoll?

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Kurz gesagt: Nein.

Der Sattelbaum und das Kissensystem müssen immer individuell und aktuell zum Pferd passen. Unterschiede in Baumform, Kammerweite, Ortganglänge, Statik oder Kissenbauweise wirken sich direkt auf Rückenform, Muskulatur und Bewegungsfreiheit aus.

In der Praxis sehe ich häufig, dass für ein Pferd mehrere Sättel genutzt werden – Dressur, Springen, Freizeit – jedoch ohne gemeinsamen Bezug zum aktuellen körperlichen Zustand. Bei der Überprüfung zeigt sich dann oft:

  • unterschiedliche Sattellagen und Schwerpunktlagen
  • stark variierende Kissen- und Kopfeisenformen
  • abweichende Strippen- und Statikkonzepte
  • teils widersprüchliche Anforderungen an die Rückenlinie

Ein Beispiel: Benötigt das Pferd ein langes R-Bar-Kopfeisen (82° blau) und High-Wither-Kissen, dann gilt dies für jeden Sattel. Nur so bleibt die Bewegungsfreiheit erhalten und der Reiter sitzt korrekt im Schwerpunkt.

Welche Risiken entstehen bei verschiedenen Konzepten? #

  • Druckbereiche und Muskelabbau (Atrophien) können entstehen oder sich verstärken
  • Veränderungen durch einen Sattel werden vom nächsten wieder aufgehoben
  • keine saubere Beurteilung des tatsächlichen Zustands möglich
  • Ursachen für Probleme bleiben unklar

Das Ergebnis: mehr Schaden als Nutzen.


Warum ich keine parallele Betreuung anbiete #

Eine gleichzeitige Betreuung durch mehrere Sattler:innen bedeutet, dass unvereinbar unterschiedliche Arbeitsweisen und Philosophien am Pferd wirken.
Für eine fachlich verantwortungsvolle Arbeit übernehme ich nur Verantwortung, wenn das Pferd ausschließlich innerhalb meines Betreuungskonzepts geführt wird.

➡️ Deshalb lehne ich eine parallele Betreuung und die gleichzeitige Nutzung verschiedener Sattelkonzepte ab.

Nur so sind eindeutige Ergebnisse, korrekte Anpassungen und das Wohl des Pferdes gewährleistet.


Weiterführende Informationen #

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