Neuer Service: Schriftlicher Arbeitsbericht für Neukunden bei Sattelanpassung und Fremdsattelcheck

Für viele Neukunden ist eine Sattelanpassung oder ein Fremdsattelcheck direkt am Pferd echtes Neuland. Schon die Erfassung grundlegender Daten, Maße und Zustände rund um Pferd und Sattel wirft oft Fragen auf. Themen wie die Kopfeisenweite, die richtige Polsterung, die Balance auf dem Pferd oder die Technik hinter dem vorhandenen Sattel sind komplex – und werden nicht bei jedem Kollegen ausführlich erklärt.

Gerade beim Ersttermin ist die Informationsfülle groß: Zusammenhänge zwischen Sattel und möglichen Abwehrreaktionen des Pferdes, die Auswirkungen auf das Reitgefühl und der sichtbare „Vorher-Nachher-Effekt“ beim Vorreiten – all das führt schnell dazu, dass „der Kopf raucht“.

Hinzu kommt, dass diese wichtigen Informationen oft an andere Personen weitergegeben werden müssen – sei es an Reiter, Bekannte oder Trainer. Besonders bei gebrauchten Fremdsätteln, Mischfüllungen oder speziellen Kopfeisen kommt es nicht selten zu Überraschungen, die klar dokumentiert werden sollten. Auch Hinweise zur richtigen Sattellagerung und Pflege gehören dazu, um langfristig Freude am Equipment zu haben.

Neuer kostenloser Zusatzservice: Der schriftliche Arbeitsbericht

Um hier Klarheit und Sicherheit zu schaffen, erhalten Neukunden künftig einen schriftlichen Arbeitsbericht als kostenlosen Service.

  • Präzise, sortiert und verständlich zusammengefasst
  • Direkt vor Ort am Pferd und Sattel erarbeitete Inhalte
  • Versand zusammen mit dem Rechnungsbeleg
  • Sichere Grundlage zum Nachlesen und Weitergeben

So entsteht eine transparente Dokumentation der Sattelanpassung, die Missverständnisse vermeidet und eine klare Grundlage für weitere Entscheidungen schafft.

Ihr Vorteil

  • Mehr Übersicht über die besprochenen Punkte
  • Verlässliche Dokumentation für alle Beteiligten
  • Sichere Basis für Pflege, Nutzung und eventuelle weitere Anpassungen

Mit diesem Service wird die Sattelanpassung oder der Fremdsattelcheck nicht nur vor Ort, sondern auch im Nachhinein nachvollziehbar und dauerhaft nutzbar.

Änderung der Lieferbedingungen für Sättel

Meine Arbeit rund um die Sattelanpassung und den Sattelverkauf erfolgt stets individuell – mit klaren Abläufen und definierten Voraussetzungen. Jeder Sattel wird gemeinsam mit dem Kunden ausgesucht, fachgerecht eingerichtet und direkt auf das jeweilige Pferd angepasst.

Ablauf und Service vor Ort

Die Einrichtung und Anpassung erfolgen in der Regel vor Ort am Pferd. Dafür plane ich je nach Situation 1,5–2 Stunden pro Termin ein.

  • Der Einrichtungsservice ist beim Kauf eines Neusattels inklusive.
  • Anfahrtskosten werden separat berechnet.
  • Mein Arbeitsumfeld liegt im Umkreis von bis zu 2 Stunden rund um 63329 Egelsbach.

Vor Ort kann ich mit meinen Hausmarken optimal arbeiten:

  • Kissenkorrekturen und Kopfeisenwechsel sind direkt möglich.
  • Die abschließende Anpassung wird am Pferd geprüft.

Übliche Arbeitsweise

  1. Erstkontakt: Pferd vermessen (ca. 1–1,5 Std.)
  2. Sattelberatung: meist beim Probesitzen in meiner Werkstatt
  3. Sattelanprobe: ca. 1,5–2 Std.
  4. Verkauf & Übergabe

Ein Routinecheck ist bei den meisten Pferden alle 2–3 Monate notwendig und dauert ca. 1 Stunde vor Ort.

Außentermine mit größerer Anfahrt

Liegt die Anfahrt bei mehr als 2,5 Stunden oder überschreitet der Termin eine Tagesplanung von 8 Stunden, fallen individuelle Reisekosten an. Diese sind nicht in den Pauschalpreisen enthalten und werden vorab abgestimmt.

Konzept: Unterstützung & Eigenständigkeit

Mein Ziel ist es, Kunden in meiner Arbeitsweise zu schulen und sie in die Lage zu versetzen,

  • Messwerte selbst zu erheben,
  • Kopfeisenchecks einzuschätzen
  • und einfache Wechsel bei Bedarf auch selbst durchzuführen.

Dazu stelle ich aktualisierte Anleitungen bereit und biete Unterstützung bei den notwendigen Routinekontrollen.

Lösung für Fernkunden: Grundeinrichtung in der Werkstatt

Wenn die Anfahrt nicht wirtschaftlich ist, richte ich den Sattel nach den zuvor abgestimmten Maßen und Daten Ihres Pferdes ein.

  • Der Sattel wird individuell vorbereitet und versandkostenfrei zugesendet.
  • Bei längerer Lieferzeit sind aktuelle Kontrollmaße erforderlich.
  • Die Option eignet sich besonders für Kunden, die auch für Sattelkorrekturen in der Werkstatt mit mir zusammenarbeiten möchten.

Sattel im Versandhandel

Ein reiner Versand ohne Beratung ist ausgeschlossen. Jede Bestellung erfordert:

  • eine individuelle Abstimmung zu Pferd und Reiter,
  • korrekte und aktuelle Messwerte, die Sie bereitstellen.

Ein Versand ohne diese Daten findet im Interesse des Pferdes nicht statt. Ich begleite Sie bei der Ermittlung aller notwendigen Angaben.

Wichtige Hinweise

  • Probesitzen ist ausschließlich in meiner Werkstatt möglich.
  • Kunden müssen vor Bestellung oder Auslieferung einen schriftlichen Verzicht auf ihr Widerrufsrecht erklären. → Details: Sattel-Grundeinrichtung
  • Verfügbare Lagerbestände finden Sie direkt bei den jeweiligen Modellen im Shop.
  • Bei fehlenden oder unvollständigen Angaben zur Anfrage kann ein Auftrag abgelehnt werden. → Warum wird eine Auftragsanfrage abgelehnt?

Fazit:
Mein Konzept für Fernkunden kombiniert individuelle Einrichtung, klare Abläufe und fachliche Unterstützung – mit dem Ziel, jedem Pferd und Reiter die bestmögliche Sattelanpassung zu bieten, auch über Distanz.

Vom ganzheitlichen Blick, anstatt stark Nachgurten

Der ganzheitliche Blick: Sattellage, Kopfeisenweite und korrektes Gurten

Ein gut angepasster Sattel bleibt auch ohne starkes Nachgurten in seiner Lage ruhig liegen – vorausgesetzt, Kopfeisenweite und Länge stimmen und das Pferd ist gesund. Bei geeignetem Equipment genügt es, so zu gurten, dass jederzeit bequem eine Hand zwischen Gurt und Pferdekörper passt.

Kopfeisen regelmäßig anpassen

Verändert sich das Pferd, muss auch das Kopfeisen rechtzeitig angepasst werden. Andernfalls kann eine Spirale negativer Einwirkungen entstehen: Druck, Verschub im Kissen oder Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit.
Es ist vollkommen normal, dass alle 2–3 Monate (bei einem gesunden Pferd ohne besondere Vorkommnisse) ein Wechsel nötig wird. Je zeitiger dieser erfolgt, desto stabiler bleibt die Polsterung.

Nachgurten ist keine Lösung

Starkes Nachgurten hat oft seine Ursache in einem unpassenden Sattel. Häufig reagieren Pferde darauf mit Abwehr, Husten (Equines Asthma) oder Verspannungen, da die Atemhilfsmuskulatur blockiert wird. Statt Symptome zu bekämpfen, sollte der Blick auf die Ursache gerichtet werden.

Ungeeignetes Equipment vermeiden

Oft werden ungeeignete Sattelunterlagen genutzt, die die Statik nicht verbessern können – das ist wissenschaftlich belegt. Die tragfähige Kopfeisenweite sorgt für die richtige Lage, nicht eine dicke Unterlage.
Besonders kritisch: Fellunterlagen. Unter einem korrekt gepolsterten Sattel haben sie nichts verloren und können langfristig Schaden anrichten.


Wichtige Fragen im Überblick:


👉 Fazit: Ein Sattel sollte stets ganzheitlich betrachtet werden. Statt nachzugurten, ist es entscheidend, die passende Kopfeisenweite regelmäßig anzupassen und das Pferd nicht durch falsches Equipment oder starkes Gurten zu belasten.

Überlegungen rund um eine Untersuchung zu einem Westernsattel

Untersuchung eines Westernsattels – technische Fakten statt Glaubenssätze

Wer sich ernsthaft mit der Passform eines Westernsattels beschäftigt, stößt schnell auf viele Aussagen und Überzeugungen aus der Westernecke:

  • „Der Sattel liegt wie ein Brett, da bewegt sich nichts.“
  • „Der passt 1A.“
  • „Das Pferd schnaubt gleich ab, also passt er.“
  • „Das Pferd läuft darunter schön und fühlt sich wohl.“
  • „Das dicke Westernpad gleicht alles aus.“

In der Praxis zeigt sich jedoch: Diese Behauptungen halten einer technischen Überprüfung oft nicht stand.


Ausgangssituation

Bei einem Sattelcheck stellte sich beiläufig heraus, dass zusätzlich zu einem regulären Sattel auch gelegentlich ein Westernsattel genutzt wurde. Eine erste oberflächliche Kontrolle ergab nichts Auffälliges. Allerdings ließen frühere muskuläre Verhärtungen am Pferd aufhorchen.

Nach rund drei Wochen erfolgte ein zweiter Kontrolltermin. Das Pferd war vorbereitet und gelockert, ein ungleiches Polster sowie ein Verschub im Kissen wurden angegeben.


Vorgehensweise

  • Abformung der B-Line (Schulterblattansatz) und Kopfeisenlinie (GL), drei Finger hinter dem Schulterblatt.
  • Vergleich mit früheren Abformungen: nur geringe Abweichungen.
  • Kopfeisencheck mit simulierter Bewegung: Ein rund 5° breiteres Kopfeisen war notwendig. Das Vorreiten bestätigte eine Winkelung von 109,8°.
  • Mit Pastellkreide wurde die GL markiert, der Westernsattel ohne Pad aufgelegt und die Markierung auf die Sattelunterseite übertragen.

Technische Fakten

  • Ein Sattel liegt direkt auf dem Rücken, der durch Muskeln und Bänder gestützt ist.
  • Punktueller Druck führt zu Rückzug, Verhärtung oder Verkümmerung von Muskulatur.
  • Jede Veränderung am Pferd muss sich in der Sattelanpassung widerspiegeln.

Vergleich der Sättel:

  • Kent & Masters MGX: 7,05 kg + Unterlage
  • Westernsattel: 15,2 kg + schweres Westernpad

Das Westernpad baut gleichmäßig auf, verändert aber keine Druckverteilung. Druckpunkte des starren Baums bleiben bestehen.


Messergebnisse

  • Kent & Masters MGX: durch Austausch des Kopfeisens problemlos von 104,6° auf 109,8° anpassbar (Skala: 71–115° in 1°-Abstufungen).
  • Westernsattel: Kontur bei ca. 84° – massiver Druck entlang der Wirbelsäule und Dornfortsätze.

Beispielwerte:

  • GL1: 10,6 zu 11,9 cm → hoher Druck am Widerrist
  • GL2: 20,2 zu 23,1 cm
  • GL3: 31,8 zu 33,3 cm

Das zeigt: Der Westernsattel passte statisch nicht zur Rückenform.


Fazit

Die Untersuchung machte deutlich:

  • Ein Westernpad kann keine statische Entlastung schaffen.
  • Ein Westernbaum ist schwer, starr und nicht flexibel anpassbar.
  • Muskuläre Probleme und Druckbelastungen sind vorprogrammiert.

Die Entscheidung war klar: Der Westernsattel wird für dieses Pferd nicht mehr eingesetzt.


Wichtige Fragen


👉 Ein Sattelcheck bringt technische Klarheit und schützt Ihr Pferd vor langfristigen Schäden.


Was gibt es Neues bei Sattlerei Steitz

Je intensiver man sich mit der Vermessung von Pferden, der Beurteilung von Befunden und der Auswertung von Maßprotokollen beschäftigt, desto deutlicher wird: Das richtige Kopfeisen ist entscheidend für das Pferdewohl und die Bewegungsfreiheit unter dem Sattel.

Warum das passende Kopfeisen so wichtig ist

Ein nicht optimal angepasstes Kopfeisen hemmt Schulter- und Rumpfaktivität des Pferdes. Schon ein Grad zu eng oder zu weit kann zu Fehlbelastungen, Kippen des Sattels oder eingeschränkter Beweglichkeit führen. Ein präzise gewähltes Kopfeisen dagegen unterstützt das Pferd, sorgt für freie Schulterbewegung und verbessert die gesamte Dynamik unter dem Sattel.

Klassifizierte Kopfeisen – für exakte Anpassung

Aus meiner jahrelangen Erfahrung, Kopfeisen direkt am Pferd zu prüfen und jeden Vorgang zu dokumentieren, ist das klassifizierte Kopfeisen entstanden.
Dieses System basiert auf einer konsequenten Wareneingangskontrolle der Standard-Kopfeisen, mit enger Toleranz (± 1,5 Grad).
Für die klassifizierte werden die Zwischenbereiche in einer 1-Grad-Abstufung berücksichtigt, die in der Praxis oft notwendig sind, um eine wirklich passgenaue Weite zu erreichen und nichts mehr dem Zufall zu überlassen.

SimaTree-Kopfeisen R-Bar,
Standard (± 1,5)
SimaTree-Kopfeisen R-Bar,
klassifiziert
WeiteFarbeWinkelbereichWinkelbereich
N/MGrün73° ± 1,5 (71,5 – 74,5)N/M = Grün, 71–75°
MSchwarz78° ± 1,5 (76,5 – 79,5)M = Schwarz, 76–81°
MWBlau83° ± 1,5 (81,5 – 84,5)MW = Blau, 82–86°
WRot88° ± 1,5 (86,5 – 89,5)W = Rot, 87–91°
WXWOrange93° ± 1,5 (91,5 – 94,5)WXW = Orange, 92–96°
XWWeiß98° ± 1,5 (96,5 – 99,5)XW = Weiß, 97–101°
XW/XXWGelb103° ± 1,5 (101,5 – 104,5)XW/XXW = Gelb, 102–106°

Arbeitshilfe zur Eigenkontrolle

Um die Anpassung zu erleichtern, habe ich die Kontroll-Auflage 1–2 Grad entwickelt.
Damit lässt sich zuverlässig prüfen, ob ein Kopfeisen noch zu eng oder bereits zu weit ist. Reiter können so Veränderungen frühzeitig erkennen und eigenständig handeln.

Das Ziel: den Reiter einbinden, Sicherheit geben und das Pferdewohl nachhaltig fördern.

Grenzen bei starren Kopfeisen

Eine so präzise Anpassung ist nur mit flexibel austauschbaren Kopfeisen möglich. Sättel mit fest vernähtem oder starrem Kopfeisen lassen diese Feinjustierung nicht zu und sind daher in der Praxis deutlich eingeschränkt.

👉 Hier finden Sie die klassifizierten Kopfeisen im Shop:

Weitere Informationen

Über den Druck und das Unverständnis bei Auftragsanfragen

Meine Arbeit als Sattler ist geprägt von Verantwortung – gegenüber dem Pferd, dem Reiter und einem fairen, ehrlichen Umgang. Doch leider zeigt sich in meiner täglichen Praxis oft ein anderes Bild. Wer meine Google-Bewertungen liest, erkennt schnell, wie viel Unverständnis und Druck es in der Branche geben kann.

Warum ich Auftragsanfragen auch ablehne

Eine fachlich begründete Einschätzung anhand technischer Daten wird nicht immer akzeptiert. Wird eine Anfrage abgelehnt, reagieren manche mit Unverständnis oder gar persönlichen Angriffen. Oft wird versucht, Kompetenz abzusprechen oder Druck auszuüben, bis hin zu Beleidigungen.

Wird ein Termin trotz Bedenken vereinbart, heißt es im Nachhinein schnell:
„Das hätten Sie vorhersehen müssen – und jetzt soll ich noch Anfahrtskosten bezahlen?“

Genau aus solchen Erfahrungen heraus habe ich klare Regeln und Abläufe definiert. Diese dienen dem Pferd, der Fairness im Umgang und einer professionellen Zusammenarbeit.

Typische Probleme in der Praxis

  • Reitergewicht und Belastung – oftmals werden unrealistische Angaben schöngefärbt oder von Dritten unkritisch bestätigt.
  • Haltung und Management – Pferde ohne Bewegung, ohne Koppel oder Paddock, unterstützt durch Stallbetreiber.
  • Trainingsmethoden – Trainer, die einen härteren Umgang fordern, statt pferdegerechtes Reiten zu fördern.
  • Fremdanpassungen – Kollegen, die Sättel anpassen oder verkaufen, obwohl Maße und Weiten nicht stimmen – Hauptsache Umsatz.
  • Verdeckte Missstände – Probleme werden im Stall abgeschottet, sodass niemand das Pferdeleid mitbekommt.

Hier stellt sich eine zentrale Frage: Wo beginnt Misshandlung?
Sicherlich nicht nur bei einer überforderten Reiterin im Leistungsstress oder einer schlechten Trainerin. Es beginnt viel früher – bei falschen Vorbildern, fehlender Verantwortung und dem Wegsehen im Alltag.

Einen lesenswerten Überblick bietet auch die Welttierschutzorganisation zum Thema Pferde.

Meine Verantwortung als Sattler

Ich nehme meine Aufgabe sehr ernst:

  • Jeder Sattel wird gründlich geprüft und nur dann angepasst oder verkauft, wenn er wirklich zum Pferd passt.
  • Meine Zusammenarbeit basiert auf klaren Regeln – sie sind das Fundament für nachhaltige Lösungen.
  • Ich entscheide bewusst, mit welchen Reitern und Ställen ich arbeite. Der respektvolle Umgang mit Pferden, Einstellern, Dienstleistern und Personal ist für mich ein wichtiges Kriterium.

Wer mit mir zusammenarbeiten möchte, ist herzlich eingeladen – unter der Voraussetzung, dass meine Regeln akzeptiert werden. Nur so ist eine verantwortungsvolle und erfolgreiche Arbeit am Pferd möglich.

Fazit

Nicht jede Anfrage führt automatisch zu einem Auftrag. Manchmal ist es für alle Beteiligten besser, zu verzichten, als einen falschen Weg einzuschlagen.
Ich erwarte hier Respekt für meine Entscheidung – im Sinne des Pferdes und einer fairen Zusammenarbeit.

Mehr dazu: Das Problem mit vielen Sattelbäumen.

Vom Spagat zwischen den Philosophien

Vom Spagat zwischen den Philosophien – Kopfeisen, Kissen & Anpassung

Ein Sattelcheck ist immer eine Momentaufnahme. Damit ein Sattel wirklich passt, müssen Kopfeisen, Kissen und Schulterfreiheit exakt geprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Prüfung des Kopfeisens

Wird das Kopfeisen im Stand kontrolliert, testen wir sowohl die passende Weite als auch die nächstschmalere Variante.

  • Ist das schmalere Kopfeisen zu eng und hebt sich unnachgiebig heraus, ist es ungeeignet.
  • Das ermittelte passende Kopfeisen wird in den Sattel eingebaut.

Erst nach Kontrolle und ggf. Korrektur der Sattelkissen kann der Sattel mit ruhigem Gewissen aufgelegt werden. Anschließend erfolgen die Kontrolle der Rückenlinie, Schulterblattfreiheit und Balance. Hebt der Sattel bei Druck von oben vorn nicht hinten ab, haben wir alle aktuellen Möglichkeiten berücksichtigt.

Unterschiedliche Wahrnehmungen: „Einfedern“ vs. „Wippen“

Häufig unterscheiden sich die Ansichten zwischen Sattler, Reiter und Trainer. Besonders bei neuen, noch weichen Sätteln wird ein lockeres Einfedern manchmal als Wippen missinterpretiert.
Die Ursache liegt fast immer darin, dass das Pferd zuvor mit einem unpassenden, oft zu engen Sattel geritten wurde. Skelett und Muskulatur im tragenden Bereich haben sich bislang nicht vollständig erholt und sind nicht sofort 100 % tragfähig.

Das kann dazu führen, dass ein Sattel zunächst nur locker einfedert, kurze Zeit später aber tatsächlich wippt oder den Reiter spürbar in den Sattelkranz setzt.

Ein Vergleich:
Wie ein Mensch, der jahrelang ein enges Korsett getragen hat, kann auch ein Pferd nach langer falscher Belastung nicht sofort entspannt und tragfähig arbeiten.

Einfluss von Verspannungen und Schiefständen

Auch Schiefstände, muskuläre Verhärtungen und Verspannungen spielen eine große Rolle. Manche lösen sich rasch – und machen damit eine erneute Kopfeisenanpassung erforderlich.

Daher gilt:

  • Das Pferd muss zum Termin locker, geputzt und vorbereitet vorgestellt werden.
  • Eine Belastung durch einen ungeprüften oder unpassenden Sattel ist kontraproduktiv.
  • Nur so können Kopfeisen und Kissen sinnvoll kontrolliert und angepasst werden.

Verspannungen liegen oft tief und lassen sich nicht durch Reiten oder Sattelkontrolle lösen. Hierfür sind andere Fachdisziplinen zuständig.

Grundsatz der Anpassung

Ein Kopfeisen, das im Stand unnachgiebig herausgehoben wird, kann in der Bewegung weder gesund noch bequem sein.
Ich verbaue daher nur ein Kopfeisen, das die freie Bewegung des Pferdes nicht einschränkt.

Hat das Pferd ein „Achilles-Problem“ im tragenden Bereich, liegt es an Reiter und Trainer, diesen Bereich systematisch zu stärken. Gute Erfahrungen habe ich mit Reitern gemacht, die in solchen Fällen bewusst weniger Last über die Steigbügel geben und das Pferd langsam wieder aufbauen.

Eigenständige Anpassung durch den Reiter

Nach meiner Einweisung ist es Reitern möglich, notwendige Kopfeisenwechsel selbst sicher vorzunehmen.

  • Bestehen Unsicherheiten, kann jederzeit ein neuer Termin über das Kontaktformular vereinbart werden.
  • Auch eine Absprache per Mail zur Empfehlung innerhalb der Toleranzen ist möglich.

Da sich Pferde selten „über Nacht“ um mehrere Grad verändern, biete ich zusätzlich zu den Standard-Kopfeisen nun auch 1-Grad-klassifizierte Kopfeisen an – für noch präzisere Anpassungen.


👉 Wichtige Frage: Wie wichtig ist die Symmetrie des Kopfeisens?

Lebensnummer und Mikrochip/Transponder-Code

Lebensnummer und Mikrochip/Transponder-Code – wichtige Angaben für die Sattelberatung

Sehr geehrte Kundschaft,

um meine Dokumentationen rund um die betreuten Pferde vollständig und fachgerecht zu führen, benötige ich künftig zusätzlich die Lebensnummer Ihres Pferdes. Diese finden Sie im Equidenpass/Pferdepass, zusammen mit dem dort vermerkten Mikrochip- bzw. Transponder-Code (falls vorhanden).

Bitte geben Sie mir diese im Pass eingetragenen Nummern bei Ihrer Terminanfrage einmalig mit an. So kann ich Ihre Anfrage schneller bearbeiten und vor Ort die eigentliche Arbeit ohne Verzögerung durchführen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen
Ralf Steitz

Warum diese Angaben wichtig sind

Bisher habe ich ausschließlich die Chips direkt am Pferd ausgelesen und dokumentiert. Die Papiere selbst wurden dabei nicht berücksichtigt. In einem aktuellen Gutachterfall wurde jedoch nur der Pass vorgelegt – ohne Abgleich mit dem tatsächlich eingetragenen Chip am Pferd. Zudem wurde hiernach ein anderes Pferd mit völlig abweichender Auflagelänge vorgeführt.

Um solche Missverständnisse künftig auszuschließen und eine korrekte, nachvollziehbare und rechtssichere Dokumentation sicherzustellen, nehme ich ab sofort sowohl die Lebensnummer als auch den Chip-Code in meine Unterlagen auf.

Grundlage für eine fachgerechte Sattelbegutachtung

Eine vollständige Identifikation des Pferdes ist die Basis für jede fachgerechte Sattelberatung, Sattelanpassung und Gutachtertätigkeit. Nur wenn Pferd, Pass und Dokumentation eindeutig zusammenpassen, lassen sich fundierte Bewertungen, Nachweise und rechtliche Absicherungen gewährleisten.


Meinen Sie, das geht noch?

Bei vielen Fremdsätteln stoße ich in meiner Arbeit schnell an die Grenzen der Veränderungsmöglichkeiten. Meine Aufgabe ist es, Ihnen meine technischen Feststellungen verständlich zu vermitteln und aufzuzeigen, welche Auswirkungen ein unpassender Sattel auf Ihr Pferd hat. Gleichzeitig erkläre ich, welche Bedingungen für eine gesunde Sattellage notwendig und sinnvoll sind.

Anpassung des Pferdes oder echter Sitz des Sattels?

Oft zeigt sich, dass sich Pferde über längere Zeit an einen zu engen oder unpassenden Sattel angepasst haben. Typische Folgen sind:

  • Schulterschiefstand
  • Verhärtungen in der Muskulatur
  • Rumpfabsenkung
  • Atrophie

Während ein entspannter Körper und eine freie Schulter eigentlich das Ziel sein sollten, feiern manche Reiter oder Fachrichtungen sogar Rumpfabsenkungen oder Kuhlen im Trapezbereich als „gute Sattellage“.

Fehlende Standards im Sattelbau

Da verbindliche Normen im Sattelbau nicht vorgeschrieben sind, hat sich ein wahres Eldorado an Theorien und Marketingphilosophien entwickelt. Doch nicht jede Aussage ist wissenschaftlich fundiert oder zum Wohl des Pferdes gedacht. Fehlstellungen entstehen schleichend, sind später aber nur schwer oder gar nicht zu korrigieren. Pferde arrangieren sich instinktiv mit ihrem Sattel – genau hier liegt die Gefahr für den Reiter, falsche Voraussetzungen zu übersehen.

Wöchentliche Kontrolle: Kopfeisen prüfen

Um rechtzeitig Veränderungen zu erkennen, empfehle ich vielen Kunden eine wöchentliche Kopfeisenkontrolle – etwa im Anschluss an Bodenarbeit oder Bewegung. Mit einer einfachen Schablone des aktuell eingebauten Kopfeisens dauert dies weniger als eine Minute. Der Nutzen ist groß:

  • Frühzeitiges Erkennen von Veränderungen
  • Vermeidung von Verhärtungen und Fehlhaltungen
  • Schonung des Sattelkissens und weniger Wartungsaufwand
Starre Papp-Schablone von einer Kopfeisenweite, um sicher erkennen zu können, was beim Anheben des Vorderbeins des Pferdes noch sicher passt, bereits unnachgiebig herausgehoben wird oder nun Spiel hat und hierüber auch eine Fehlbelastung eingebracht wird.
Papp-Schablone von einem rotem R-Bar Kopfeisen, mit Druckverteiler zu sicheren Kontrolle.

Eine starre Pappschablone, z. B. von einem roten R-bar-Kopfeisen mit Druckverteiler, zeigt zuverlässig, ob der Sattel noch passt, zu eng geworden ist oder bereits Fehlbelastungen verursacht.

Ursachen statt Symptome behandeln

Bevor Schallwellengeräte oder andere Methoden zur Lösung von Verspannungen Standard werden, sollte der Blick auf die Ursachen gerichtet werden: ein unpassender Sattel. Nur so lassen sich Schmerzen, Abwehrreaktionen oder gar gefährliche Situationen – vom Bocken bis hin zu Verletzungen – verhindern.

Meine Antwort auf die Frage „Geht das noch?“

Die oft gestellte Frage, ob ein Sattel „noch geht“, beantworte ich klar, direkt und mit meiner typischen Offenbacher Art: Ich gebe meine fachliche Einschätzung, überlasse die endgültige Entscheidung aber Ihrer Verantwortung und Ihrem Gewissen. Eine Absolution werde ich nicht erteilen – dafür sind andere zuständig.


Weiterführende Themen:

Online-Beratung jetzt direkt im Shop buchbar

Ab sofort steht im Shop ein eigenes Portal für meine Online-Beratung zur Verfügung. Damit können auch deutschsprachige Privatkunden im Ausland gezielt auf meine Fachinformationen zugreifen und bei Bedarf eine individuelle Beratung buchen.

Aktuelle Themenbereiche:

  • Sattelberatung (Grundaustausch): Klärung wichtiger Grundlagen und erste Einschätzungen
  • Unterstützung beim Gebrauchtsattelkauf: Hilfe bei Auswahl und Beurteilung
  • Begleitung nach meiner Ersten-Hilfe-Checkliste: Strukturierte Unterstützung im Problemfall

👉 Bitte beachten: Die Beratung erfolgt ausschließlich in deutscher Sprache.