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Was spricht gegen einen Westernsattel?

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  1. Nehmen wir zunächst das enorme Gewicht des Sattels (bis 25 kg).
    Aber gehen wir die Sache doch gründlich und schrittweise an: Nehmen Sie bitte Ihr ganzes Western-Equipment in die Arme und stellen Sie sich in voller Montur hiermit auf eine Waage. Notieren Sie bitte dieses Ergebnis. Das Ganze hat Ihr Pferd zusätzlich zu tragen.
  2. Hier klären wir die Frage: Wann bin ich zu schwer für mein Pferd?
  3. Hier eine Hilfe zu: Wie ist das Pferdegewicht zu ermitteln?
  4. Wir prüfen auf den Mythos Gewichtsträger: Wie wird der Röhrbeinbelastungsindex errechnet?


Als nächsten Punkt beleuchten wir die Sitzposition.
Nach der Anatomie der Pferde haben wir im Körperbau eine Gewichtsverteilung von 58 % auf der Vorhand. Hier steht die Sitzposition (Schwerpunkt) in einem Western-Sattel im krassen Widerspruch zur Anatomie und belastet den Rücken falsch.

Oft hört man auch, dass ein Westernsattel für lange ausdauernde Ritte geeignet ist.

  • Fahrlässig wird hierbei vergessen zu erwähnen, dass Pferd und Reiter hierfür unbedingt erst passend trainiert sein müssen.
  • Vergessen wird, dass dies aber meist für unsere Freizeitpferde und deren (meist übergewichtigen) Freizeitcowboys überhaupt nicht zutrifft.

Wird man hartnäckig und fragt aufgrund bestimmter Bedenken bei Schulungen rund um Westernsättel nach, kommt zum Schluss die einfache Erklärung: Wenn Sie Ihr Pferd unbedingt nicht schädigen wollen, dürfen Sie es eben nicht reiten.

Wie einfach doch die Welt ist.

Der Gegenentwurf heißt englischer Sattel, mit entsprechend langen Ortgängen und der Philosophie hieraus und hat als Basis, das Pferd möglichst lange und schonend reitbar zu halten.
Wer von diesen Western-Sattel-Herstellern und Fans behauptet, sein Pferd verändert sich nicht in der Sattellage, oder hält den Spruch vor “das passt sich unter dem Sattel alles an”, den kann ich nur als kaltherzig und ignorant bezeichnen. Wer von diesen Leuten dann behauptet, die Western-Sattelunterlage würde etwas ausgleichen, was der unnachgiebige Sattelbaum vorgibt, der hat sich bisher nicht mit Parallelvorschub beschäftigt. Dem Unsicheren sei mein aktuellen Datenbestand sowie die Einführung in das Thema Arbeiten an der Kopfeisenlinie gegeben.

Was offenbar viele Leute aus der Western-Ecke nicht verstehen: Ich bin Sattler / Techniker und befasse mich den ganzen Tag mit Pferden, deren Verhalten, deren Veränderungen mit und unter Sätteln, sowie mit den damit verbundenen Problemen und Lösungen.
Und es sei hier einmal offen gesagt: Horsemanship hat nicht zwangsläufig etwas mit einem Westernsattel zu tun oder setzt dies voraus. Denn eigentlich beginnt hiermit die Trennung.
Pferde verändern sich in der Sattellage sehr viel und ständig. Ein Korsett als Sattel, unter dem sich das Pferd arrangieren muss, kann nicht unsere Antwort sein, wenn wir vorgeben, Pferde zu respektieren.

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