Wie ist das Kissen eines Sattels zu prüfen?

Ein Pferd hat einen muskulären Bereich, auf dem über einen Sattelbaum gleichmäßig das reiterliche Gewicht verteilt wird, Zwischenstück für diesen sehr begrenzten Bereich ist das Sattelkissen zum Pferd hin. Kein Sattel/Sattelkissen kann da mehr hinzaubern, wie am Pferd vorhanden ist. Das Kissen agiert hierbei als Druckabsorber, soll tragend und zudem weich (möglichst ohne Knoten), Belastung verteilen.
Der Grundgedanke, aus dem der englische Sattel entwickelt ist: Das Pferd zu schonen und möglichst lange gesund und reitbar zu erhalten.

Es wäre hierbei unnötig zu betonen, dass wenn eine größere Auflage bei der Konstruktion sinnvoll und für das Pferd von Vorteil wäre, diese Konstrukteure/Meister dies auch genutzt hätten oder nach der Erkenntnis hiervon Gebrauch machen würden.

  • Gehen wir zunächst in die Beurteilung des Kissens.

Das Kissen soll den Reiter bzw. den Sattel nach Möglichkeit dauerhaft in seinen richtigen Schwerpunkt bringen, um das Pferd zu entlasten. Hierzu ist ein Kissenschnitt notwendig, der durch seinen Aufbau eine notwendige Statik mit sich bringt. Ausufernde oder instabile Kissen bringen keinen Vorteil, im Gegenteil, sie können Druck in Bereiche des Pferdekörpers bringen, die hierfür ungeeignet sind. Zudem ist hier festzustellen, dass sich der momentane Aufbau nicht lange in der notwendigen und gewünschten Position halten kann und sich meist in den instabilen Randbereich verschiebt.

Ein einfacher Selbsttest mit unserem Finger seitlich auf unseren Rippen müsste genügen, um hier zu begreifen, dass dies auch kein möglicher tragender oder belastbarer Bereich ist.

Hier verlässt das Kissen den statischen Bereich des Sattelbaums.
Kissen und Sattelbaum bieten beste Stabilität und Druckverteilung.
  • Geeignetes Arbeitsgerät

Um einen Sattel sicher lagern, ausrichten, prüfen, ausgleichen und beurteilen zu können, ist hierfür ein entsprechender Arbeits-Lagerbock sehr sinnvoll. Hier, mit entsprechender Ausrichtung des Sattels, können sofort Ungleichheiten im Sattel wahrgenommen und ausgeglichen werden.

Arbeits-Lagerbock für die Werkstatt wie auch mobil für unterwegs.
Eine einfache, aber sichere Methode mit Kartonage, um den Sattel zu fixieren, um ihn besser beurteilen (beidseitig/parallel abtasten) zu können.
  • Prüfung

Anhand des Aufbaus des Sattels über seinen Sattelbaum wird das Kissen zunächst ohne Pferd auf seine gleichmäßige, harmonische und tragende Druckverteilung geprüft. Ist hierzu alles wieder gerichtet, kann es bedenkenlos am Pferd überprüft werden.

Ein verhärtetes Kissen verursacht nur Schmerzen und hat daher nichts am Pferd zu suchen.

Grundsätzlich sollte nur mit Original-Polstermaterial am Sattel gearbeitet werden. Mischfüllungen sind dringend zu vermeiden.

Eine aktuelle ungleiche Schulterblattstellung des Pferdes wird keinen ungleichen hinteren Kissenaufbau rechtfertigen, diese Ungleichheit kann aber mit der Zeit das gesamte Kissen beeinflussen, wenn nicht entsprechend nachkorrigiert wird.

Weiterführende Dokumente:

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