Neuer Service: Schriftlicher Arbeitsbericht für Neukunden bei Sattelanpassung und Fremdsattelcheck

Für viele Neukunden ist eine Sattelanpassung oder ein Fremdsattelcheck direkt am Pferd echtes Neuland. Schon die Erfassung grundlegender Daten, Maße und Zustände rund um Pferd und Sattel wirft oft Fragen auf. Themen wie die Kopfeisenweite, die richtige Polsterung, die Balance auf dem Pferd oder die Technik hinter dem vorhandenen Sattel sind komplex – und werden nicht bei jedem Kollegen ausführlich erklärt.

Gerade beim Ersttermin ist die Informationsfülle groß: Zusammenhänge zwischen Sattel und möglichen Abwehrreaktionen des Pferdes, die Auswirkungen auf das Reitgefühl und der sichtbare „Vorher-Nachher-Effekt“ beim Vorreiten – all das führt schnell dazu, dass „der Kopf raucht“.

Hinzu kommt, dass diese wichtigen Informationen oft an andere Personen weitergegeben werden müssen – sei es an Reiter, Bekannte oder Trainer. Besonders bei gebrauchten Fremdsätteln, Mischfüllungen oder speziellen Kopfeisen kommt es nicht selten zu Überraschungen, die klar dokumentiert werden sollten. Auch Hinweise zur richtigen Sattellagerung und Pflege gehören dazu, um langfristig Freude am Equipment zu haben.

Neuer kostenloser Zusatzservice: Der schriftliche Arbeitsbericht

Um hier Klarheit und Sicherheit zu schaffen, erhalten Neukunden künftig einen schriftlichen Arbeitsbericht als kostenlosen Service.

  • Präzise, sortiert und verständlich zusammengefasst
  • Direkt vor Ort am Pferd und Sattel erarbeitete Inhalte
  • Versand zusammen mit dem Rechnungsbeleg
  • Sichere Grundlage zum Nachlesen und Weitergeben

So entsteht eine transparente Dokumentation der Sattelanpassung, die Missverständnisse vermeidet und eine klare Grundlage für weitere Entscheidungen schafft.

Ihr Vorteil

  • Mehr Übersicht über die besprochenen Punkte
  • Verlässliche Dokumentation für alle Beteiligten
  • Sichere Basis für Pflege, Nutzung und eventuelle weitere Anpassungen

Mit diesem Service wird die Sattelanpassung oder der Fremdsattelcheck nicht nur vor Ort, sondern auch im Nachhinein nachvollziehbar und dauerhaft nutzbar.

Vom ganzheitlichen Blick, anstatt stark Nachgurten

Der ganzheitliche Blick: Sattellage, Kopfeisenweite und korrektes Gurten

Ein gut angepasster Sattel bleibt auch ohne starkes Nachgurten in seiner Lage ruhig liegen – vorausgesetzt, Kopfeisenweite und Länge stimmen und das Pferd ist gesund. Bei geeignetem Equipment genügt es, so zu gurten, dass jederzeit bequem eine Hand zwischen Gurt und Pferdekörper passt.

Kopfeisen regelmäßig anpassen

Verändert sich das Pferd, muss auch das Kopfeisen rechtzeitig angepasst werden. Andernfalls kann eine Spirale negativer Einwirkungen entstehen: Druck, Verschub im Kissen oder Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit.
Es ist vollkommen normal, dass alle 2–3 Monate (bei einem gesunden Pferd ohne besondere Vorkommnisse) ein Wechsel nötig wird. Je zeitiger dieser erfolgt, desto stabiler bleibt die Polsterung.

Nachgurten ist keine Lösung

Starkes Nachgurten hat oft seine Ursache in einem unpassenden Sattel. Häufig reagieren Pferde darauf mit Abwehr, Husten (Equines Asthma) oder Verspannungen, da die Atemhilfsmuskulatur blockiert wird. Statt Symptome zu bekämpfen, sollte der Blick auf die Ursache gerichtet werden.

Ungeeignetes Equipment vermeiden

Oft werden ungeeignete Sattelunterlagen genutzt, die die Statik nicht verbessern können – das ist wissenschaftlich belegt. Die tragfähige Kopfeisenweite sorgt für die richtige Lage, nicht eine dicke Unterlage.
Besonders kritisch: Fellunterlagen. Unter einem korrekt gepolsterten Sattel haben sie nichts verloren und können langfristig Schaden anrichten.


Wichtige Fragen im Überblick:


👉 Fazit: Ein Sattel sollte stets ganzheitlich betrachtet werden. Statt nachzugurten, ist es entscheidend, die passende Kopfeisenweite regelmäßig anzupassen und das Pferd nicht durch falsches Equipment oder starkes Gurten zu belasten.

Meine Arbeitsweise

Meine Arbeitsweise – Sattelberatung, Probesitzen und Sattelanprobe

Nach einer Sattelberatung kommt es häufig vor, dass für den Neukauf mehrere passende Sättel in Frage kommen – sowohl fachlich als auch im vorgesehenen Budget. In diesem Fall vereinbare ich nach Möglichkeit ein Probesitzen in meiner Werkstatt, um für den Reiter das angenehmste Modell zu finden.

Probesitzen in der Werkstatt – warum ohne Pferd?

Oft werde ich gefragt, ob das Pferd für das Probesitzen notwendig ist. Klare Antwort: Nein.
Die technischen Grundlagen – wie Kopfeisenweite, Sattellage und weitere Parameter – habe ich bereits im Vorfeld ermittelt. Somit kann ich geeignete Modelle gezielt vorstellen.

Auf dem Sattelbock lässt sich die optimale Sitzposition wesentlich einfacher beurteilen:

  • Reiter können das Sitzgefühl verschiedener Modelle direkt vergleichen.
  • Schwerpunkt und Pauschenposition werden klar spürbar.
  • Die passende Sitzgröße lässt sich schnell und fair bestimmen.

Dieser Schritt ist fachlich sauberer, als mit einem unvollständig angepassten „Sattel-Rohling“ direkt aufs Pferd zu gehen.

Warum nicht sofort am Pferd?

Am Pferd sind neben Kopfeisen und Sattellage auch die Gurtlage zu berücksichtigen. Dadurch ist der Sattel in seiner Position fixiert und kann nicht frei verschoben werden, um den Sitz für den Reiter zu optimieren.
Erst bei der Sattelanprobe erfolgt die präzise Anpassung:

  • Einbau des richtigen Kopfeisens
  • Nivellierung und Setzungsprozess
  • Feinabstimmung gemeinsam mit dem Reiter am Pferd

Für diesen Arbeitsweg plane ich bewusst 1,5 Stunden pro Termin ein. Erst danach kann eine fachgerechte Übergabe des Sattels stattfinden.

Fachkompetenz statt Zufall

Fehlt dem Käufer die nötige Kompetenz für einen Sattelkauf, sollte er sich von einem unabhängigen Berater begleiten lassen.
Alle wichtigen Grundvoraussetzungen und Details finden Sie in meinen Geschäftsbedingungen sowie in den jeweiligen Hinweisblättern.

Das weit verbreitete Vorgehen mancher Verkäufer vor Ort – „Ich habe da etwas dabei, probieren Sie mal aus“ – ist nach meiner Auffassung reiner Dilettantismus. Ein fachgerechter Sattelkauf erfordert systematisches Vorgehen und präzise Anpassung.


Weiterführende Themen

Von Sattelkorrekturen, Pads und Fellunterlagen

Immer wieder tauchen selbsternannte „Fachkundige“ auf, die mit fragwürdigen Behauptungen und gefährlichem Halbwissen Reiter verunsichern. Ziel ist dabei meist nicht die fachgerechte Beratung, sondern der Verkauf von Sätteln, Pads oder Fellunterlagen. Leidtragende sind die Pferde, die unter falschen Informationen und mangelnder Anpassung leiden.

Typische Falschaussagen

Besonders häufig begegnen uns Aussagen wie:

  • Sattelanpassungen seien unnötig. Ein Profi müsse Sättel nicht regelmäßig kontrollieren oder korrigieren.
  • Pads und Fellunterlagen gleichen alles aus. Ungleichheiten im Pferd oder Sattel könnten dauerhaft und professionell damit „repariert“ werden.
  • Korrekturen durch Fachleute seien überflüssig. Weder Sitzschulung, physiotherapeutische Arbeit am Pferd noch eine Sattelanpassung würden benötigt.
  • Sattelkissen verändern sich nicht. Einmal im Werk gefüllt, blieben sie angeblich immer gleich und müssten nicht individuell ans Pferd angepasst werden.

Solche Aussagen sind schlicht falsch. Sie verkennen die Realität der Sattelanpassung und stellen professionelle Sattler und Sattelfitter – organisiert im Bundesverband der Fachsattler (BVFR) oder in der Society of Master Saddlers (SMS) – zu Unrecht als Abzocker dar.

Woran man Inkompetenz erkennt

Einige deutliche Warnsignale:

  • Das Pferd zeigt Unzufriedenheit, und die einzige Lösung lautet: „Wir legen einfach ein Fellpad drunter, dann passt das schon.“
  • Die Kopfeisenweite wird nicht am Pferd gemessen, sondern „mit dem Auge geschätzt“.
  • Es werden keinerlei Aufzeichnungen oder Anpassungsprotokolle erstellt.
  • Fragen nach Reitergewicht oder reiterlicher Einwirkung bleiben unbeachtet.

Richtiger Einsatz von Pads und Fellunterlagen

Pads können in Ausnahmefällen sinnvoll sein – zum Beispiel zur temporären Unterstützung nach einer Korrektur oder im Training. Sie sind jedoch kein Ersatz für eine professionelle Sattelanpassung und schon gar nicht geeignet, dauerhaft strukturelle Probleme zu kaschieren.

Wissenschaftliche Grundlage statt Verkaufsargument

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen eindeutig:

  • Nur eine korrekt angepasste Sattel-/Pferd-Kombination sorgt für langfristige Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
  • Fehlbelastungen durch unpassende Sättel führen zu Verspannungen, Schmerzverhalten, asymmetrischer Muskulatur und dauerhaften Schäden.
  • Sattelunterlagen haben Grenzen. Sie können keine fehlerhafte Passform ersetzen, sondern dienen ausschließlich als Ergänzung – nicht als Korrekturalternative.

👉 Fazit:
Sattelkorrekturen gehören in die Hände eines Fachmanns. Pads und Fellunterlagen können eine sinnvolle Ergänzung sein, ersetzen aber niemals die fachgerechte Anpassung eines Sattels an Pferd und Reiter.