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Dinge, die wenig Sinn ergeben, wie: „Ich benötige ein MW-Kopfeisen.“

Moment mal! Mittel breit, wenn es nur so einfach wäre …

  • Wussten Sie, dass Bezeichnungen zu Sattelbaumweiten- und Kopfeisenweiten wie MW, M und W diese wenig aussagekräftig, genauer gesagt nicht universell sind?
  • Sie können je nach Marke – und sogar zwischen verschiedenen Modellen derselben Marke – stark in der Winkelung variieren.
  • Diese Bezeichnung deckt ein gewisses Spektrum ab, also ein „MW“ in einem Sattel oder in einer Kopfeisenzuordnung kann 2–3 cm von dem auf einen anderen abweichen.
  • Diese Abweichungen sind auch öfter innerhalb von austauschbaren Kopfeisen in der farblichen Zuordnung normal.

Zudem legt dies allein weiterhin nicht die notwendige tragende Schenkellänge fest.

Doch oft ist es der Reiter, der davon überzeugt ist, dass das, was sein Pferd benötigt, ein „MW“-Kopfeisen ist.

Um Ihnen einen kleinen Einblick zu gewähren, warum dies alles so schlecht vergleichbar ist, hier ein kleiner Ausflug in die bestehende Norm BS 7875:2009, die sich als Unterpunkt recht grob mit den Nennweiten befasst. Hierbei sei noch erwähnt, dass diese Norm von den meisten Herstellern nicht genutzt wird und es auch nicht verpflichtend geregelt ist. So hat es sich in der Branche eingebürgert, dass jeder sein eigenes Ding macht.

The angle of dimensions of the saddle tree shall be in accordance with Table 1.

FittingIdentificationAngle A formed at head of tree (see Figure 1)
NarrowN75°–84.9°
MediumM85°–94.9°
WideW95°–105°
Extra wideXW105°+

Table 1      Identification and dimensions

Deswegen habe ich die Standard-Kopfeisen von SimaTree auf einen Toleranzbereich von ± 1,5 Grad eingeschränkt und darüber hinaus die klassifizierten SimaTree-Kopfeisen in einer einfach messbaren durchgängigen Ein-Grad-Abstufung eingeführt.

Und ebendarum basieren heutzutage Systeme wie TreeClix auf einer messbaren Baumbreite und nicht auf vagen Beschriftungen oder Zuordnungen. Denn wie jeder erfahrene Sattler und Sattelfitter weiß: Schon 5 mm können einen großen Unterschied machen, wie ein Sattel passt und sich anfühlt.

Und wenn Sie schon länger mit mir zusammenarbeiten, wissen Sie, dass selbst 5 mm einen großen Unterschied in der Passform eines Sattels für Ihr Pferd ausmachen können.

Als Basis bei einer korrekten Vermessung und Beschriftung ist das Standard-Kopfeisen im ständigen Veränderungsprozess der Pferde, in der Kontrolle, immer wieder ein guter Ausgangs- und Orientierungspunkt.

Also nein, Kopfeisen so zu kaufen, als würden Sie online Ihre Schuhgröße aussuchen, ist nicht sinnvoll. Vertrauen Sie einem Fachmann, der Ihnen bei der Passform hilft – und raten Sie nicht.

Änderung der Lieferbedingungen für Sättel

Die Sättel sind mit dem Kunden gemeinsam ausgesucht, werden von mir individuell eingerichtet und auf das entsprechende Pferd angepasst. Die Einrichtung und Anpassung erfolgt in der Regel vor Ort, was meist einen Aufwand von 1,5 – 2 Stunden bedeutet. Der Einrichtungsservice ist bei einem Neu-Sattel-Verkauf inklusive. Anfahrtskosten gehen getrennt.
In einer Anfahrtszeit bis zu 2 Stunden rundum 63329 Egelsbach liegt mein Arbeitsumfeld mit einem Großteil meiner Kunden. Nach Möglichkeit arbeite ich direkt vor Ort, vorwiegend mit Terminen von 1 bis 2 Std. pro Pferd. Die Vor-Ort-Arbeit bedarf dabei gewisser Voraussetzungen. Das Arbeiten vor Ort ist mit Sätteln meiner Hausmarken in der Regel optimal möglich, und so kann ich Kissenkorrekturen und Kopfeisenwechsel direkt vor Ort vornehmen und die Anpassung mit meinen Kunden abschließend am Pferd prüfen.

Meine übliche Arbeitsweise:
> Erstkontakt: Pferd vor Ort vermessen (1–1,5 Std.).  > Sattelberatung, vornehmlich beim Probesitzen in meiner Werkstatt. > Sattelanprobe (ca. 1,5- 2 Std.) > Verkauf.
Bei einem Routinecheck, wie er bei den meisten Pferden alle 2 – 3 Monate üblich und notwendig ist, rechnen Sie bitte mit rund einer Stunde, die ich vor Ort pro Pferd benötige.

Bei Außenterminen, die meinen Arbeitsbereich über 2 ½ Stunden Anfahrt und/oder eine normale Tagesplanung (8 Std.) überschreiten, fallen individuelle Reisekosten an. In diesem Fall halten Sie bezüglich An- und Abreisekosten vorab Rücksprache mit mir – diese sind in den Pauschalpreisen nicht enthalten.

Nach Möglichkeit versuche ich meine Kunden bereits bei einem Ersttermin entsprechend persönlich einzuweisen, damit diesen ein eigenständiger Kopfeisencheck oder die Betreuung über die Ferne durch mich leichter fällt. Ich sehe es als meine Aufgabe, meine Kunden mit meiner Arbeitsweise vertraut zu machen. Hiermit diese nach Möglichkeit zu befähigen, notwendige Aufzeichnungen von ihrem Pferd für die eventuell notwendige Fernkommunikation und Kontrolle selbst erstellen zu können, sowie einen notwendigen Kopfeisencheck frühzeitig selbst sicher einschätzen und hiernach den Wechsel auch selbstständig durchführen zu können. Hierzu biete ich auch Unterstützung in Form von Anleitungen, die ständig aktualisiert werden und Sie bei den notwendigen Routinechecks unterstützen sollen.


Sollte eine Satteleinrichtung und ein Sattelverkauf in einem größeren Umkreis geplant sein, der von den damit verbundenen (zweiten) Anfahrtskosten das Ganze an die Grenze seiner Wirtschaftlichkeit bringt, so wird der Sattel nach den verabredeten festgestellten Maßen des Pferdes individuell eingerichtet (Sattel-Grundeinrichtung). Und Ihnen anschließend per Paket versandkostenfrei zugesendet. Bei längerer Lieferzeit des Sattels liefern Sie mir die vorher abgesprochenen nötigen frischen Kontroll-Maße und Unterlagen vom letzten Stand Ihres Pferdes, um Ihnen den Sattel individuell und zeitnah (max. 7 Tage) entsprechend einrichten und zusenden zu können. Die Lösung „Basiseinrichtung in der Werkstatt“ ist hauptsächlich für Kunden gedacht, die anschließend mit mir auch über „Sattelkorrektur in der Werkstatt“ weiterhin zusammenarbeiten möchten. Die Sattelkorrektur in der Werkstatt stellt aber auch eine Alternative für Kunden dar, bei denen leider ein Arbeiten vor Ort nicht gegeben ist, da gewisse Voraussetzungen fehlen oder eben die damit verbundenen Anfahrtskosten für die Kundschaft erdrückend wären.


Sattel im reinen Versandhandel:
Am besten wird eine Sattelwahl mit mir im Vorfeld einer Bestellung abgestimmt. Es handelt sich um eine individuelle Einrichtung eines Sattels nach Kundenangabe.
Der Vertrieb ohne Beratung und Vermessen vor Ort, sowie Vor-Ort-Einrichtung von Sätteln wird nur nach Deutschland, genauer gesagt an eine deutsche Lieferadresse getätigt. Für Privatkunden (Endkunden) und im Bereich B2B ist dies außerdem nur nach zuvor abgestimmten Informationen, zu Pferd und Reiter möglich. Es bedarf Ihres persönlichen Einsatzes, um zeitnahe Messwerte zu notieren, nach denen individuell der Sattel von mir für Sie und Ihr Pferd eingerichtet wird.

Ein Versand von Sätteln ohne diesen vorgegebenen/abgefragten Informationsaustausch kann im Interesse der Pferde nicht stattfinden. Gerne begleite ich meine Kunden schrittweise durch die Ermittlung der benötigten Daten. Zu beachten: different languages / unterschiedliche Sprachen

Ein Testen des Sattels kann nur im Rahmen eines Probesitzens in meiner Werkstatt gewährt werden. Daher wird von allen Kunden auch im Vorfeld ein schriftlicher Verzicht auf sein Widerrufsrecht eingeholt und hat vor der Bestellung oder Auslieferung des Sattels vorzuliegen. Nähere Informationen hierzu: Sattel-Grundeinrichtung.

Eventuell verfügbare Lagerbestände können Sie der jeweiligen Seite zum Sattel-Modell entnehmen. Alles andere wird individuell nach Kundenwunsch und Bedarf im Werk bestellt. Bei fehlenden, genauer gesagt unvollständigen Daten zur Anmeldung/Anfrage kann dies zu einer Ablehnung des Auftrages führen. Warum wird eine Auftragsanfrage einfach abgelehnt?

Zu geeigneten Materialien im Reitsportbetrieb

Viele Materialien, die heute eingesetzt werden, bringen mehrere teils unterschiedliche starke Eigenschaften mit, und wir müssen selbst schauen, jeweils sinnvolles Material einzusetzen, das dem Reiter- und dem Pferdewohl zuträglich ist und welche Eigenschaft überwiegt.

Je nach Einsatz wird vornehmlich meist dämpfendes Material (Schlag, Druck, Erschütterung), mit guter Langzeit-Stabilität benötigt.

So manche Marketingabteilung versucht uns hierbei anderes glauben zu lassen und verdreht ein wenig die Realitäten oder unterschlägt diese.

Grundsätzlich würde hierbei kein vernünftiger Reiter und Pferdefreund auf die Idee kommen, sich vorsätzlich zwischen dem Pferd ein Trampolin zum Reiten unter den Popo zu schnallen. Denn unter anderem wären hieraus Rückenschmerzen für Pferd und Reiter die normale Konsequenz.

Schauen wir uns aber die am Markt angebotenen Produkte genauer an, überwiegen eher die ungewollten negativen Eigenschaften der preisgünstigen Materialien.

Filz zum Beispiel ist ein hervorragender Isolator. Das Gleiche gilt für Neopren. Viele der hier im Einsatz gebrachten Schaumstoffe kommen ebenfalls aus der Isolator-Ecke und sind nicht dauerhaft druckstabil oder können „Einschläge“ absorbieren. Diese bringen sogar teils enorme Rückstellkräfte mit, anstatt zu dämpfen. Vielfach sind hierbei sehr kurze stabile Werte festzustellen, genauer gesagt, dass das Material sich bei genauerer Betrachtung frühzeitig auflöst und hiernach irreparable Ermüdungserscheinungen, wie Dellen und Kuhlen aufzeigt.

Ich denke, es sollte klar sein, dass wir ein Pferd, welches wir reiten möchten, sich hierbei wohlfühlen sollte. Dies können wir mit Sicherheit nicht mit Wärme-Isolierung erreichen.

Um einen besseren Eingang zu diesem Thema zu finden, empfehle ich folgende Videos: https://youtu.be/QzhEYEgp8XM und https://youtu.be/9vpqIogjsic.

Vom ganzheitlichen Blick, anstatt stark Nachgurten

Ein gut angepasster Sattel, bei geeignetem Equipment, sowie einem gesunden Pferd, bleibt auch so in seiner Lage beim Reiten ruhig liegen, wenn die Kopfeisenweite und Länge passt und hierbei so angegurtet ist, dass wir bequem jederzeit mit der Hand zwischen Gurt und dem Pferdekörper greifen können.

Es ist besonders wichtig, hier je nach Veränderung die Kopfeisenweite genau anzupassen, ansonsten treten wir unter Umständen eine Spirale von negativen Einwirkungen los.

Daher ist es bedeutend, den Sattel beziehungsweise das Kopfeisen je nach Veränderung des Pferdes immer wieder genau anpassen zu können. Ideal ist es, den Reiter hierbei zu befähigen, dies auch rechtzeitig selbst sicher am Sattel vornehmen zu können. Denn es ist durchaus völlig normal, alle 2 – 3 Monate einen notwendigen Wechsel vorzunehmen (bei einem normalen gesunden Pferd, ohne besondere Vorkommnisse oder Krankheiten). Je zeitiger dies geschieht, umso weniger wird sich Verschub im Kissen einstellen.

Allgemein ist zu beobachten, dass starkes Nachgurten mit unpassenden Sätteln und oft hustenden Pferden (Equinem Asthma) zusammenhängt. Denn starkes Gurten kann die Atemhilfsmuskulatur blockieren.

Stark angegurtet wird, weil der Sattel rutscht. Anstatt einen ganzheitlichen Blick zu wagen, um nach der Ursache zu schauen oder schauen zu lassen, wird dem Pferd oftmals leichtfertig die freie Atmung abgeschnürt.

Oftmals wird ungeeignetes Equipment wie Sattelunterlagen mit an das Pferd gebracht, das sehr weitreichende ungünstige Auswirkungen hat. Eine Sattelunterlage kann und wird uns nicht die passende Statik in den Sattel bringen, dies ist durch Studien belegt. Hierfür ist das passende tragfähige Kopfeisen, genauer gesagt die aktuell passende Winkelung zuständig. Und ein Fell hat nach meiner Meinung überhaupt nichts auf einem Pferd und unter einem gut gepolsterten Sattel zu suchen.

Änderung zum Sammeltermin

Ich bin immer bemüht, Termine in einem Verbund zu bekommen. Maßgeblich sind hierfür aber die angegebenen und die tatsächlichen Verfügbarkeiten meiner Kunden, sowie entsprechend zur Verfügung stehende offene Zeitfenster in meinem Tagesplan.

Erst mit Eingang einer Anmeldung zu einem Termin kann ich schauen, ob ich etwas verbinden kann/könnte und dies als unabhängigen Terminvorschlag zurückgeben.

Mein Arbeitsumfeld, mit einem Großteil meiner Kunden, ist bis rund 1,5 Std. Anfahrtszeit rund um 63329 Egelsbach.

Meist verliert ein Einzel-Auftrag (Einzeltermin) bei 1,5 bis 2 Stunden Anfahrtszeit leider seine Wirtschaftlichkeit. Bei Terminen, die verbunden werden können, reduzieren sich die Anfahrtskosten für Sie natürlich entsprechend. 

Bei Außenterminen, die meinen Arbeitsbereich bis max. 2 1⁄2 Stunden Anfahrt und/oder eine normale Tagesplanung (8 Std.) überschreiten, fallen individuelle Reisekosten an. In diesem Fall halten Sie bezüglich An- und Abreisekosten vorab Rücksprache mit mir – diese sind in den Pauschalpreisen nicht enthalten. Wir finden eine Lösung.

Überlegungen rund um eine Untersuchung zu einem Westernsattel

Wenn man sich einer genaueren Auseinandersetzung mit diesem Thema stellt, wird man meist zunächst mit vielen Glaubensbekenntnissen und Behauptungen aus der Westernecke konfrontiert.

  • Der Sattel liegt wie ein Brett, da bewegt sich auch gar nichts
  • Der passt 1A
  • Das Pferd schnaubt auch gleich ab
  • Das Pferd läuft darunter auch schön und fühlt sich wohl
  • Das Westernpad ist dick, weich und gleicht alles aus
  • …….

In meinem Fall war es mehr der Zufall, dass ich beim Sattelcheck zu einem meiner Sättel am Ende mehr beiläufig darüber informiert wurde, dass zum Pferd auch noch (gelegentlich) ein Westernsattel als Zweitsattel am Pferd genutzt wird. Eine erste oberflächliche Kontrolle des Sattels hatte nichts ergeben, aber die muskulären Verhärtungen, die ich am Pferd in der Historie festgestellt hatte, ließen mir keine Ruhe.

Da das Pferd nach dem Winter und überstandenen Problemen wieder gesund war und nun wieder häufiger zum Reiten genutzt werden sollte, kam es bereits nach 19 Tagen zu einem zweiten Termin zum Sattelcheck. Hierbei wurde das Pferd auch zuvor ausreichend vorbereitet und gelockert. Im Vorfeld wurde ein ungleiches Polster und Verschub im Kissen angegeben.

Zunächst wurde routinemäßig die B-Line (Schulterblattansatz) und die Kopfeisenlinie (GL) drei Finger hinter dem Schulterblatt angezeichnet und hiervon eine Abformung mit dem Kurvenlineal genommen. Zu der fast drei Wochen vorherigen Abformung hatten sich maßlich hierbei nur geringe Änderungen gezeigt. Zum Vortermin wurde nach Angaben der Westernsattel zwischenzeitlich nicht genutzt und ich konnte nur noch schwache Verhärtungen im Bereich GL feststellen.

Maßpositionen
DatumGL2 (14)GL3 (21)Geeignetes
Kopfeisen
SystemWinkelmaßHinweis
19.03.202523,133,3silbernS108 (109,8) Gradleichte Verhärtungen
01.03.202523,033,0gelbS103 (104,6) Gradbeidseitig Verhärtungen
22.10.202322,432,4gelbS103 (104,6) GradTopline Syndrom, Rumpfabsenkung. Beids. Verhärtungen.
12.06.202224,234,0silbernS108 (109,8) Grad

Aber im Kopfeisencheck, mit simulierter Bewegung, wurde jedoch ein rund 5 Grad breiteres Kopfeisen als vorher für notwendig und mit der Kontroll-Auflage 1 – 2 Grad, als richtig festgestellt. Ein abschließendes Vorreiten hatte das Ganze dann noch mit einer Winkelung des Kopfeisens von 109,8 Grad bestätigt.

Hiernach wurde die Position GL wieder kräftig mit Pastellkreide am Pferd angezeichnet und der Westernsattel ohne Pad aufgelegt. Mit ein wenig ruckeln konnte die Markierung jetzt einwandfrei auf die Unterseite des Sattels übertragen werden.
Von dieser Position wurde dann wieder mit dem Kurvenlineal ein Abdruck der Sattelunterseite erzeugt und dieser starre Verlauf mit auf das Aufzeichnungsblatt übernommen.

Fakten und technische Details:

  1. Ein Sattel liegt auf dem Rücken des Pferdes, welcher durch Muskeln und Bänder gestützt ist.
  2. Ein Muskel, der punktuell unter Druck ist, zieht sich zurück, verkümmert und / oder verhärtet.
  3. Jede Veränderung beim Pferd sollte sich in der Sattelanpassung widerspiegeln, um sicherzustellen, dass der Sattel das Pferd in seiner Entwicklung unterstützt und nicht behindert oder verletzt.
  • 1. Sattel: Kent &Masters MGX, Gewicht: 7,05 kg + Sattelunterlage
  • 2. Sattel: Westernsattel, Gewicht: 15,2 kg + schweres Westernpad
  • Das Westernpad ist von gleichmäßiger Struktur und baut daher nur gleichmäßig auf dem Pferd auf. Es findet hiermit daher nur ein Parallel-Verschub statt. Statisch ist hierüber keine Entlastung zu erzielen. Eventuell vorhandene Druckpunkte durch einen Sattelbaum werden mit entsprechend größerem Radius (Materialstärke) beibehalten.
  • Ein Westernsattel ist schwer und vom Sattelbaum absolut starr und unnachgiebig.
  • Die hiervon abgenommene Kontur entspricht der Position und Einwirkung eines Kopfeisens.
  • Der Kent&Masters MGX konnte hier aufgrund der Veränderung des Pferdes durch einfaches Austauschen zum passenden Kopfeisen von 104,6 zu 109,8 Grad wieder pferdegerecht angepasst werden. Zudem ist bei weiteren Veränderungen am Pferd dies von 71 bis 115 Grad in 1-Grad-Abstufungen problemlos möglich.

Die gegensätzliche Philosophie wurde erkannt. Wir waren uns hiernach einig, den Westernsattel zukünftig nicht mehr für dieses Pferd zu nutzen.

Was gibt es Neues bei Sattlerei Steitz

Je näher und ernsthafter man sich mit den Pferden der Veränderung, Vermessungen, Beurteilungen und Aufarbeitung von Befunden und Maßprotokollen beschäftigt, umso spannender wird es.

Hiernach sind bei der Wahl zum richtigen Kopfeisen wiederkehrende klare Kontrollabläufe angesagt.
Die Einwirkung von aktuell nicht passgenauen Kopfeisen verringert und hemmt die Schulter- und Rumpfaktivität des Pferdes beim Reiten.
Mit einem wirklich aktuell passenden Kopfeisen können wir neben dem Pferdewohl auch eine wesentliche Verbesserung der Bewegungen des Pferdes unter dem Sattel erzeugen.

Mit der jahrelangen Erfahrung hier, die Kopfeisen immer direkt am Pferd ausgewählt und geprüft zu haben sowie hiernach von jedem Vorgang Aufzeichnungen erstellt zu haben, stellt sich hierzu ein anderes Verständnis wie in der üblichen Vorgehensweise ein.

Hieraus sind in den vergangenen Monaten die Idee zum klassifizierten Kopfeisen und einer Arbeitshilfe entstanden.

Das klassifizierte Kopfeisen ist das Resultat aus einer hundertprozentigen Wareneingangskontrolle, bei der zunächst auf die Einhaltung des Toleranzbereichs, hier meist ± 1,5 Grad, für Standard-Kopfeisen geachtet wird. Daneben muss aber auch der noch engere Bereich und der Zwischenbereich zwischen den Farbbereichen als notwendige und lieferbare Weite angeboten werden können.

Überblick SimaTree Kopfeisen R-Bar, Standard
WeitenbezeichnungFarbeWinkelbereich
N/MGrün73 Grad / Toleranz: ± 1,5 Grad (71,5 – 74,5)
MSchwarz 78 Grad / Toleranz: ± 1,5 Grad (76,5 – 79,5)
MWBlau 83 Grad / Toleranz: ± 1,5 Grad (81,5 – 84,5)
WRot88 Grad / Toleranz: ± 1,5 Grad (86,5 – 89,5)
WXWOrange93 Grad / Toleranz: ± 1,5 Grad (91,5 – 94,5)
XWWeiß 98 Grad / Toleranz: ± 1,5 Grad (96,5 – 99,5)
XW/XXWGelb103 Grad / Toleranz: ± 1,5 Grad (101,5 – 104,5)


Im Sattel gibt das geeignete Kopfeisen zusammen mit dem Ortgang die Stabilität und Statik vor, um ein aktives Schulterblatt unter dem Sattel zu ermöglichen. Ist ein Sattel / Kopfeisen zwei Grad zu weit, ist es bereits sehr einfach, ein Kippen des Sattels nach vorn auszumachen und somit eine aktuelle Fehlbelastung. Genauso wie ein bereits ein Grad zu enges Kopfeisen unnachgiebig in der simulierten Bewegung herausgepresst wird.

Da es nur mit sehr viel Erfahrung und mehreren vermessenen Kopfeisen in verschiedenen Weiten möglich ist, hier auf den tragenden muskulären Bereich sicher zu prüfen, war mir dies eine Aufgabe, dies zu vereinfachen. Hier steht als Alternative die Arbeitshilfe Kontroll-Auflage 1 – 2 Grad zur Verfügung. Hiermit kann im Check ausgeschlossen werden, dass das Kopfeisen nicht doch noch ein Grad enger sein sollte. Und es deckt klar auf, wenn ein Kopfeisen noch ein wenig zu breit ist.

Hier ist mein oberstes Ziel, den Reiter einzubinden und die Möglichkeit zu geben, selbst frühzeitig und selbstständig auf Veränderungen, auf den Grad genau, an seinem Pferd einzugehen. Somit hierüber das Pferdewohl zu fördern und zu unterstützen.

Dieser Prüfvorgang, in seiner Feinheit und individuellen Anpassung, ist natürlich bei einem Sattel mit starr eingebauten Kopfeisen und vielleicht das Ganze noch mit dem Kissen vernäht, nicht annähernd gleichwertig zu bewerkstelligen.

Änderung zum Jahreswechsel

Ich habe mich entschlossen, zum Jahreswechsel meinen Austritt aus der Society of Master Saddlers zu erklären. Offenbar war ich all die Jahre zu enthusiastisch dabei und hatte einen verklärten Blick.
Da gute Schulungen ohnehin meist von unabhängigen Stellen kommen, kann ich mir die Bewegungseinschränkung und Gängelung durch eine Verbandszugehörigkeit sparen.

Über den Druck und das Unverständnis bei Auftragsanfragen

An meinen 1-Sterne-Bewertungen auf Google kann jeder feststellen, was in der Branche wirklich abgeht und wie wenig Vernunft oftmals bei den Reitern vorhanden ist. Eine klare Einschätzung und Prüfung von einer Fachkraft, allein von technischen Daten, wird nicht akzeptiert, eine Ablehnung der Anfrage vollkommen inakzeptabel. Da kommt gleich noch der halbe Freundeskreis dazu, um mir hier die Kompetenz abzusprechen und seine Beleidigungen loszuwerden.
Wenn man sich doch hinreißen lässt, hierüber Anfahrtskosten erzeugt, heißt es anschließend: Das hätten Sie auch schon vorhersehen können und jetzt wollen Sie nichts machen und hierfür soll ich noch Geld bezahlen?
Was noch so alles in meinen Überlegungen hineinspielt, ist in meinem Infoblatt Fremdsattelcheck beschrieben.
So ist man immer der Buhmann bei diesen Leuten, egal, wie man reagiert.

– Selbstverständlich werden diese Leute einen TA finden, der ihnen ein zu hohes Reitergewicht durchwinkt. Seine Arbeit im Schnelldurchgang erledigt, anschließend macht er wieder Schlachttierbeschau.
– Selbstverständlich werden diese Leute auch Verbündete finden, die mit einer nicht halbwegs pferdegerechten Haltung keine Probleme haben.
– von Bereitern, die mir erklären, dass Sie ein deutsches Kaderpferd haben und dies nicht auf Koppel oder Paddock geht. Dies sogar noch vom Stallherren gedeckt und unterstützt wird.
– Selbstverständlich werden diese Leute auch einen Reitlehrer oder Trainer finden, der Sie in einer härteren Hand dem Pferd gegenüber bestätigt oder einen noch schärferen Umgang von ihnen sehen möchte. Folterknechte gibt es viele, ans Pferd gehört keiner.
– Selbstverständlich finden diese Leute auch einen „Kollegen“, der Ihnen doch noch einen Sattel verkauft. Oder der ganz einfach einen ungeeigneten Sattel wie gefordert polstert, obwohl die Weite nicht stimmt. Der das alles widerspruchslos mitmacht, Hauptsache der Umsatz stimmt.
– Vielleicht ist dies sogar alles am Hof gut abgeschottet, damit niemand das ganze Handeln und Pferde-Elend mitbekommt.

Wo bitte fängt denn die Misshandlung von Pferden an? Doch nicht nur bei einer überforderten Reiterin, die im totalen Leistungsstress, vor einem Millionenpublikum, unüberlegt draufhaut und der schlechten Trainerin, die hierin dann noch die völlig neben sich stehenden Reiterin zusätzlich falsch bestätigt. Wenn Trainer und das Umfeld kein gutes Vorbild mehr sind, woher soll der Reiter seine Ruhe und Kraft schöpfen?

Ich nehme als Sattler meine Verantwortung am Pferd sehr erst und schaue mir alles genau an, ob es passt und ob hier etwas gemeinsam bewegt werden kann. Hieraus sind auch meine Regeln entstanden und ich muss auch nicht mit jedem. Wer mit mir zusammenarbeiten möchte, ist eingeladen und akzeptiert diese Regeln.
Auch meine Erfahrungen bei und mit den Ställen ist mir ein wichtiges Kriterium, auch wie mit Eingewöhnungen von Pferden und anderen Einstellern, Personal oder Dienstleistern am Hof umgegangen wird.
Es ist nicht an den Trollen, mir meinen Job zu erklären und herumzupöbeln, nur weil bislang niemand sich darum gekümmert und näher ernsthaft hingeschaut hat, ob überhaupt Vernunft und Sachverstand bei diesen Menschen vorhanden ist.

Hier mal ein anderer Blickwinkel in dieses sehr komplexe Thema: https://welttierschutz.org/tierportrait-pferde/

All dies zusammen sind bei mir Überlegungen, ob es überhaupt sinnvoll ist sich bei einer neuen Anfrage zu engagieren oder eben besser Verzicht zu üben. Hierzu erwarte ich einen gewissen Respekt.

Warum wird eine Auftragsanfrage einfach abgelehnt

Vom Spagat zwischen den Philosophien

Haben wir ein Kopfeisen am Pferd auf sein passendes Spiel im Stand geprüft und mit dem nächst schmaleren ebenfalls den Check gemacht, dass dieses dann zu eng ist, unnachgiebig im Check herausgehoben / herausgepresst wird, können wir das aktuell geeignete Kopfeisen in den Sattel einbauen. Nachdem das Kissen ebenfalls auf seinen harmonischen und tragfähigen Aufbau kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert wurde, können wir den Sattel ruhigen Gewissens auf das Pferd auflegen. Anschließend wird, im Stand, die Kontur des Kissens noch auf dem Rücken im losen, leicht angedrückten Zustand geprüft, sowie die notwendige Schulterblattfreiheit. Abschließend wird vorn oben auf dem Sattel Druck ausgeübt und wenn hierbei der Sattel hinten nicht abhebt, genauer gesagt hiermit nicht leicht aus der Balance gebracht werden kann, haben wir so weit alles aktuell Mögliche getan und bedacht.

Manchmal kommt es vor, dass es zwischen einem lockeren Einfedern eines neuen und noch sehr weichen Sattels und einem „Wippen“ unterschiedliche Vorstellungen zwischen Sattler, Reiter und Trainer bestehen. Basis dieser unterschiedlichen Ansichten ist in der Regel immer ein Pferd, das vorher mit einem unpassenden, meist viel zu engen Sattel geritten wurde und sich Skelett sowie die Muskulatur im tragenden Bereich rund um die Kopfeisenlinie, bisher nicht vollständig erholt haben. Da in einem Bereich, welcher vorher teilweise jahrelang geschädigt wurde, noch keine 100-prozentige Tragfähigkeit besteht.
Dies kann aber tatsächlich dazu führen, dass es sich aktuell noch als ein lockeres Einfedern zeigt und am nächsten Tag der Sattel schon ein erhöhtes Spiel aufweist und hinten wirklich wippt. Genauso, wie es hierbei möglich ist, dass in kürzester Zeit der Reiter auf einmal an den Sattelkranz gesetzt wird.

Wir können diesen Zustand am besten mit dem einer Person vergleichen, die sich jahrelang an ein enges Korsett gewöhnt hat, sich hierüber Deformationen zugezogen hat, und nun meint, hiermit problemlos an entspanntem Bodenturnen teilnehmen zu können.

Überwiegend spielen hier auch noch Schiefstände, Verspannungen und muskuläre Verhärtungen beim Pferd eine Rolle, die sich teilweise auch rasch lösen können. Was einen erneuten Kopfeisenwechsel beziehungsweise eine Anpassung wieder fällig machen kann.

Grundsätzlich ist es jedem Kunden aufgegeben, sein Pferd zu einem Termin (wie auch zu jedem Reiten) entsprechend vorzubereiten, dies heißt locker zu machen und geputzt vorzustellen. Dies ist bedeutungsvoll und auch in den entsprechenden Hinweisen zum Termin erklärt.

Hierbei ist eine zu vorige Belastung mit einem ungeprüften, genauer gesagt unpassenden Sattel kontraproduktiv, da sich das Pferd versucht, mit den Gegebenheiten so weit es geht zu arrangieren / anzupassen. Wir haben hiernach ganz einfach ein verspanntes Pferd, und es ist schon zu fragen, warum überhaupt zum Check gerufen wurde.

Ein Termin zu einem Sattelcheck kann nur eine Momentaufnahme sein, nachdem beim vorgefundenen Zustand das Kopfeisen kontrolliert und gegebenenfalls auch noch das Kissen angepasst wird. Viele Verspannungen liegen sehr tief in der Muskulatur und sind daher auch nicht einfach zu ertasten oder gar zu lösen. Dies ist auch nicht meine Disziplin als Sattler. Hierbei ist zu beachten, dass wir in der Regel keine Verspannung beim oder über das Reiten lösen können, wenn wir nicht das aktuell hierfür angesagte Kopfeisen einsetzen und bei Veränderungen entsprechend wieder anpassen.

Ich werde daher, nach meinen Checks, immer nur ein Kopfeisen einbauen, welches das Pferd nicht an der freien Bewegung hindert.

Grundsatz: Was unnachgiebig im Check herausgehoben wird, kann nicht gesund und bequem in der Bewegung sein.

Haben wir ein Achilles-Problem im tragenden Bereich des Pferdes, ist es am Reiter und am Trainer, hierauf einzugehen, dies entsprechend aufzubauen und zu stärken.
Auch habe ich inzwischen mit Reitern hervorragende Erfahrungen gemacht, die in solch einem Fall versuchen diesen Bereich, zunächst zu schonen und weniger Last über die Steigbügel in das Pferd einzubringen und langsam das Ganze aufbauen.

Da die Sattelkissen noch frisch ausgerichtet sind, kann der Reiter hiernach problemlos einen auf Veränderung am Pferd eventuell notwendigen Kopfeisenwechsel selbst vornehmen. Die entsprechende Einweisung zur Festlegung des aktuell geeigneten Kopfeisens wird grundsätzlich bei jedem Termin von mir gegeben. Bestehen hierzu Unsicherheiten kann gerne meine Unterstützung bei einem neuen Termin, über das Kontaktformular angefragt werden.

Was ebenfalls hiernach noch sinnvoll sein kann, ist die Mail-Absprache und Zusendung zum aktuell notwendigen Kopfeisen, innerhalb der Toleranzen. Dies sollte logisch sein, da sich die wenigsten Pferde über Nacht um gleich 5 Grad oder mehr in der Kopfeisenlinie verändern.
Daher, und um noch besser auf das Pferd eingehen zu können, biete ich nun als Ergänzung zu den Standard-Kopfeisen, auf 1 Grad klassifizierte Kopfeisen an.