Je näher und ernsthafter man sich mit den Pferden der Veränderung, Vermessungen, Beurteilungen und Aufarbeitung von Befunden und Maßprotokollen beschäftigt, umso spannender wird es.
Hiernach sind bei der Wahl zum richtigen Kopfeisen wiederkehrende klare Kontrollabläufe angesagt.
Die Einwirkung von aktuell nicht passgenauen Kopfeisen verringert und hemmt die Schulter- und Rumpfaktivität des Pferdes beim Reiten.
Mit einem wirklich aktuell passenden Kopfeisen können wir neben dem Pferdewohl auch eine wesentliche Verbesserung der Bewegungen des Pferdes unter dem Sattel erzeugen.
Mit der jahrelangen Erfahrung hier, die Kopfeisen immer direkt am Pferd ausgewählt und geprüft zu haben sowie hiernach von jedem Vorgang Aufzeichnungen erstellt zu haben, stellt sich hierzu ein anderes Verständnis wie in der üblichen Vorgehensweise ein.
Hieraus sind in den vergangenen Monaten die Idee zum klassifizierten Kopfeisen und einer Arbeitshilfe entstanden.
Das klassifizierte Kopfeisen ist das Resultat aus einer hundertprozentigen Wareneingangskontrolle, bei der zunächst auf die Einhaltung des Toleranzbereichs, hier meist ± 1,5 Grad, für Standard-Kopfeisen geachtet wird. Daneben muss aber auch der noch engere Bereich und der Zwischenbereich zwischen den Farbbereichen als notwendige und lieferbare Weite angeboten werden können.
Überblick SimaTree Kopfeisen R-Bar, Standard | ||
Weitenbezeichnung | Farbe | Winkelbereich |
N/M | Grün | 73 Grad / Toleranz: ± 1,5 Grad (71,5 – 74,5) |
M | Schwarz | 78 Grad / Toleranz: ± 1,5 Grad (76,5 – 79,5) |
MW | Blau | 83 Grad / Toleranz: ± 1,5 Grad (81,5 – 84,5) |
W | Rot | 88 Grad / Toleranz: ± 1,5 Grad (86,5 – 89,5) |
WXW | Orange | 93 Grad / Toleranz: ± 1,5 Grad (91,5 – 94,5) |
XW | Weiß | 98 Grad / Toleranz: ± 1,5 Grad (96,5 – 99,5) |
XW/XXW | Gelb | 103 Grad / Toleranz: ± 1,5 Grad (101,5 – 104,5) |
Im Sattel gibt das geeignete Kopfeisen zusammen mit dem Ortgang die Stabilität und Statik vor, um ein aktives Schulterblatt unter dem Sattel zu ermöglichen. Ist ein Sattel / Kopfeisen zwei Grad zu weit, ist es bereits sehr einfach, ein Kippen des Sattels nach vorn auszumachen und somit eine aktuelle Fehlbelastung. Genauso wie ein bereits ein Grad zu enges Kopfeisen unnachgiebig in der simulierten Bewegung herausgepresst wird.
Da es nur mit sehr viel Erfahrung und mehreren vermessenen Kopfeisen in verschiedenen Weiten möglich ist, hier auf den tragenden muskulären Bereich sicher zu prüfen, war mir dies eine Aufgabe, dies zu vereinfachen. Hier steht als Alternative die Arbeitshilfe Kontroll-Auflage 1 – 2 Grad zur Verfügung. Hiermit kann im Check ausgeschlossen werden, dass das Kopfeisen nicht doch noch ein Grad enger sein sollte. Und es deckt klar auf, wenn ein Kopfeisen noch ein wenig zu breit ist.
Hier ist mein oberstes Ziel, den Reiter einzubinden und die Möglichkeit zu geben, selbst frühzeitig und selbstständig auf Veränderungen, auf das Grad genau, an seinem Pferd einzugehen. Somit hierüber das Pferdewohl zu fördern und zu unterstützen.
Dieser Prüfvorgang, in seiner Feinheit und individuellen Anpassung, ist natürlich bei einem Sattel mit starr eingebauten Kopfeisen und vielleicht das Ganze noch mit dem Kissen vernäht, nicht annähernd gleichwertig zu bewerkstelligen.