Vorteil einer Vermaßung im Schulterbereich

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Der Schulterbereich des Pferdes ist stark von passenden Sätteln und Reitern in Balance abhängig. Der Vorteil dieser zusätzlichen Maßnahme zur Kopfeisenprüfung ist recht einfach.

Der Körper wird versuchen sich mit jeder Asymmetrie zu arrangieren und hiermit fängt unser Problem an. Langzeitschäden und ein mühsamer Aufbau sind nicht ausgeschlossen. Kurzfristig wieder notwendige Änderungen am Sattel, ganz normal. Bereits eine einfache Korrektur der Zehnstellung des Pferdes kann massiven Einfluss auf die benötigte Kopfeisenweite mit sich bringen. Daher ist hier schon die Frage nach einer möglichen Verspannung angesagt.

Nach meinem Verständnis müssen wir zunächst nach Wegen suchen, um einen klaren Überblick am Pferd zu bekommen, um gezielt hiernach gegenwirken zu können.

  • Muskulatur können wir abtasten und Verhärtungen schnell feststellen.
  • Die Oberlinie können wir auf Unregelmäßigkeiten, wie hochstehende Wirbelplatten, prüfen.
  • Die Beweglichkeit über den Hals können wir einfach mit einem angebotenen Leckerli (oder Stück Karotte) auf der Schulter testen. Verklemmte Halswirbel schnell ausmachen.
  • Bei Verdacht, ob ein Rumpf schief in den Bändern hängt, die Schulterspitzen auf unterschiedlicher Höhe sind, können wir dies gut mit einem Kurvenlineal prüfen.
  • Ob ein Schulterblatt sich einseitig mit dem unpassenden vorhandenen Sattel arrangiert hat, können wir ebenfalls hiermit prüfen.
  • Auch muskuläre Auswirkungen im Bereich der Kopfeisenlinie können wir, im Stand, hiermit sehr gut sichtbar machen.
Hier noch ein kleiner Hinweis: Die B-Linie liegt gerade noch auf den Schulterblattenden. Wir kontrollieren hier, ob es Seitenabweichungen gibt. Nur wenn dieses Maß ungleich ist, sollten wir die A-Linie zusätzlich kontrollieren, ob die oberen Schulterblattspitzen auf gleicher Höhe sind, oder ob der Rumpf aktuell schief in den Bändern hängt. In solch einem Fall ein Foto hiervon machen und an den Physiotherapeuten weiterleiten.

Die wichtigen Maßlinien sind daher am höchsten Punkt vom Widerrist (A), am Schulterblattansatz (B) sowie der Kopfeisenlinie (GL), drei Finger/5 cm direkt hinter dem Schulterblatt. Diese Abformungen werden vom Stand (alle vier Beine aufgesetzt, vorn geschlossen) des Pferdes angefertigt.
Je früher wir hiermit selbstständig anfangen und uns hiermit auseinandersetzen, umso weniger Probleme werden sich am Pferd einstellen.
Das Bewusstsein muss beim Reiter beginnen. Mehr Routine hilft uns bei unseren Entscheidungen.

Muster-Beispiel, auf DIN A3 Kanzleipapier:
Die Aufzeichnungen mit dem Biegelineal werden mit Seitenangabe am Pferd, Datum und Pferdenamen versehen, sind abzuzeichnen und sind mir dann ggf. mit weiteren Unterlagen per Post zuzusenden!
Alternativ mit vollständiger Vermaßung und den Hinweisen im .pdf – Format oder als Foto.
Wenn Sie eine Kopie benötigen, sollten Sie sich diese vor dem Versenden sichern.
Mit der Maßeinteilung und den Quermaßen versehen, kann diese Unterlage auch in meiner Werkstatt nachgestellt werden und ist von mir als Foto/digital von nutzen.
Dies bedeutet Maßpunkte bei: Mitte, 7 cm, 14 cm, 21 cm und hierzu das Quer-Maß eintragen. Hinweise auf die benötigte Kopfeisenweite und eventuelle Verspannungen können mich nur unterstützen.

Die GL-Linie ist dann 3 Finger/5 cm direkt hinter dem ertasteten Schulterblattende und kontrolliert den muskulären Zustand im Stand. Diese Position markieren wir hierbei am besten mit einem Stück farbiger Pastell-Kreide.

Auf dieser markierten Position (GL) kontrollieren wir mit einem Kopfeisen oder einer starren Schablone, ob in der simulierten Bewegung das zuvor ausgewählte Kopfeisen nicht unnachgiebig herausgehoben wird, aber sicher (bis in die Spitzen) hierbei parallel zum Pferdekörper anliegt.
Da wir Toleranzen bei Kopfeisen haben, ist es nicht selten, dass meine Kunden ein breiter und ein schmaler ausgefallenes Kopfeisen der gleichen Farbe je nach Bedarf am Pferd einsetzten. Beachten Sie hierzu: Tipps und Kniffe rund um die Kopfeisenkontrolle

Bitte nicht wundern: Haben wir ein Pferd mit einem verspannten Schulterbereich und gehen hierauf fachgerecht mit der Sattelanpassung ein, können wir oft bereits kurzfristig Veränderungen am Pferd feststellen, was mit einer erneuten Kopfeisenangleichung verbunden ist. Hierbei hilft uns dann sehr das klassifizierte Kopfeisen, mit dem wir flüssig entsprechend auf den Prozess eingehen können.

Das Kissen soll harmonisch und von tragender Struktur sein, ohne wulstartig in den Trapezbereich zu drücken. Mit einem sicheren und passenden Sitz des Kopfeisens kontrolliert der Reiter das Pferd über den Sattel. Hierbei sollte klar sein, dass wir bei Schwankungen am Pferd nicht die Kissen an den Ortgangenden „aufblasen“ dürfen, denn hierüber verlassen wir die harmonische Linienführung, die wir gegenüber auch am Pferd wiederfinden. Basis ist zunächst immer die Kopfeisenanpassung, gegebenenfalls mit leichter Filzauflage an den Ortgangenden, um ein eventuelles Spiel an den Spitzen zu minimieren.

Bevor wir die Behandlung mit einem Schallwellengerät als Standardprozedur am Pferd zur Lösung von Verspannungen in der Sattellage einführen, sollten wir ein höheres Augenmerk den Ursachen schenken.

Für einen sicheren Datenaustausch bei einer Basiseinrichtung in der Werkstatt. Um die am Pferd abgenommene GL-Linie auch hier noch einmal zu dokumentieren. Haben wir ein Pferd ohne Defizite, ist dies eine recht sichere Basis. Bitte immer vollständig ausgefüllt einreichen!

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