Immer wieder kommt es vor, dass ich hierzu mit falschen Vorstellungen von Kunden konfrontiert werde. So z.B., dass Kunden meinen, es könne ein schmaler Sattel auf ein breites Pferd gebracht werden, damit der Reiter „besser“ oder „schmaler“ sitzen kann und weniger Spannung in der Hüfte hat.
Ich kann hier nur eindringlich warnen, mit derlei Gedanken sind wir schnell im tierschutzrelevanten Bereich. Wenn Sie ein „Fässchen“ als Reitpferd mit Sattel nutzen möchten, müssen Sie diese Breite auch sitzen können! 😊
Eventuell ist es hilfreich, wenn Sie hierzu in die Abendgymnastik gehen und dort unter Anleitung regelmäßig Dehnübungen machen, damit das klappt.
Welche Kammerweite für ein Pferd benötigt wird, können wir am sichersten direkt mit einem Kopfeisen als Schablone im Widerristbereich (drei Finger hinter dem Schulterblatt) feststellen. Beachten Sie hierzu mein Infoblatt Kopfeisenweite prüfen, das im Übrigen auch von der Basisüberlegung für jeden anderen Sattel (oder zur Kontrolle) heranzunehmen ist.
Dass massiver Druck durch zu enge Sättel in das Pferd gebracht wird, der den muskulären Sattelbereich deformiert, in Atrophie und in eine Rumpfabsenkung gebracht wird, ist inakzeptabel.
In meinen Augen muss man hierzu schon sehr ignorant und eigensinnig sein, wenn man so etwas seinem Pferd antut. Hier sollte zuerst einmal verstanden werden, wie ein Reitergewicht auf einem Pferderücken gelagert werden muss, damit hierdurch keine Schmerzen und kein Schaden am Pferd entsteht.
Mit dem nebenstehenden, viel zu engen Sattel wurde das Pferd bei jedem Schritt gequält. Das Schulterblatt mit seiner hochempfindlichen Knorpelplatte hat bei jedem Schnitt, durch das Sattelkissen hindurch, das gusseiserne Kopfeisen blank poliert.