Warum arbeiten Sie nicht wie viele andere Sattler?

Offenbar sind es viele Reiter gewohnt, sich Ihre Sättel „zum Testen“ irgendwo auszusuchen. Hierbei ist dann eher ein roter Keder oder Glitzer ein „Must have“, als ein Sattel, der zum Reitstyle passt, das nötige Rüstzeug wie die benötigte Sitzgröße mitbringt oder den benötigten und zu erwartenden Veränderungen am Pferd gerecht wird.

Diese Sättel werden von Laien ausgesucht und vorgewählt, ohne die Eignung mit seinen Grenzbereichen zu kennen. Obwohl die Reiter weder den jeweiligen Aufbau, das Innenleben, noch besagte Eignung, Veränderbarkeit des Sattels zum Pferd kennen.

Eine Vorauswahl wird getroffen, ohne die zur Verfügung stehende Auflagefläche noch die benötigte Kissenausführung, Kammerweite, Ortganglänge oder irgendein anderes Kriterium zur richtigen Sattelwahl für sich oder Ihr Pferd zu kennen. Sich auf den „Schmus“ von irgendeinem windigen Verkäufer einlassen, „ja, an jedes Pferd anpassbar“. So steht es auch im Werbetext vom Hersteller.
Sich dann diese Sättel vom „Sattler“ vorbeibringen lassen, um diese Sättel dann der Reihe nach auf ihrem Pferd auszuprobieren. Meist, ohne überhaupt eine halbwegs vorzeigbare reiterliche Qualifikation zu haben. Das Pferd quält sich ab, macht gute Miene zum bösen Spiel und ist irgendwann erschöpft oder resigniert.

Da die Wahl maßgeblich vom Kunden bestimmt wurde, lehnt sich der unterforderte Fachberater bequem zurück: „haben Sie ja ausgesucht“.

Für mich liest sich eine solche Geschichte dann eher so, dass hier vom Laien ein Sattel eher nach dem kleinsten Übel gewählt wird. Dass dieser Kunde keine Fachberatung und Betreuung sucht, fordert und zulässt, sondern eher gewohnt ist, sein eigenes Ding durchzuziehen. Armes Pferd kann ich da nur sagen.

Der gewählte Sattel wird dann oft noch mit in die Werkstatt genommen, mit der Begründung „Da muss ich noch, was am Sattel machen“ und Sie können ihn sich dann im Geschäft abholen.

Der Berater muss, nach meiner Ansicht, schon mit einer gewissen Fachkompetenz und im Umgang am Pferd überzeugen, ohne den Kunden unverdient als unwissenden Tropf in die Ecke zu stellen. Auch sind hierbei vom Berater klare Grenzen aufzuzeigen, da öfter die „Eier legende Wollmilchsau“ vom Kunden erwartet wird, was Sättel betrifft.

Eckpunkte sind klar abzustimmen, aufzunehmen und dann auch klarer Bestandteil der weiteren vertrauensvollen Vereinbarung. Dies gilt für den Verkauf, wie für jede weitere Veränderung am Sattel. Diese sind klar und transparent aufzuzeigen, vorzustellen und gilt für jeden Sattel, auch für sogenannte Maßsättel.
Hierzu sollte beim Kunden schon eine gewisse Möglichkeit und Bereitschaft zur Aufnahme und Verarbeitung von Informationen und eine gewisse Kompetenz und Vorstellungskraft vorhanden sein. Derlei Beratung sollte immer im beiderseitigen Respekt und zum Wohl des Pferdes geführt werden. Wenn Sie sich als Kunde in der Beratung nicht abgeholt und eingebettet, sondern eher an die Wand gespielt sehen, macht ein Kauf und die weitere Zusammenarbeit, aus meiner Sicht, keinen Sinn.

Ein nicht unwesentlicher Punkt ist dann die weitere Zusammenarbeit. Ihr Pferd wird sich zwangsläufig verändern und Sie werden dann einen schnellen Service vor Ort benötigen. Was kann Ihnen hierzu zugesichert werden?
Jemand, der ganz Deutschland (und vielleicht noch mehr) betreut, kann Ihnen nicht schnelle Hilfe zusichern und dies dann halten. Da geht es meist zwangsläufig nur um den schnellen Sattelverkauf.

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