Ist der Kauf eines gebrauchten Maßsattels sinnvoll?

Nein, denn ein Maßsattel war sehr individuell von allen Basisüberlegungen (Rückenlinie, Auflagelänge, Strupfenposition, Kissenschnitt, Kissenhöhe, Ortganglänge, Kammerweite, Sitzgröße, Sattelblattlänge sowie Pauschenposition), auf eine sehr bestimmte, wenn nicht sogar einzigartige Kombination Pferd/Reiter ausgelegt. Dies ist dann mit dem Lottospiel gleichzusetzen, um hier einen Volltreffer für sich und sein Pferd zu erhalten. Ein Laie ist bei diesem Glücksspiel mit Sicherheit restlos überfordert.

Zumal muss schon mal nachgefragt werden, warum dieser Sattel nun nicht mehr an sein Pferd passt, oder angepasst wird? Warum der Sattel in Umlauf gebracht wird? War die Philosophie des Herstellers, die in einem Sattel als Konstrukt steckt, doch nicht für (das) Pferd oder (den) Reiter geeignet gewesen?

Meistens ist das Sattelkonzept sehr begrenzt und spezifisch und dann doch so mancher Versuch gestartet worden, den Sattel wieder an das Pferd anzupassen, bevor nun als letzte Option versucht wird, den Sattel noch gewinnbringend zu verkaufen. Auch wird uns niemand ehrlich und verlässlich über den technischen Stand zu bisherigen Veränderungen informieren, genauer gesagt informieren können. Somit ist es sehr schwer möglich, überhaupt noch kalkulierbare Optionen anzuführen oder zu finden.

Grundsätzlich muss zu gebrauchten Sätteln erwähnt werden, dass wir nicht zur Unfallfreiheit sicher sein können, genauso wenig, ob schon Veränderungen am Sattel oder an Bauteilen, wie der Sturzfeder vorgenommen wurden.

Haben wir dann noch ein Latexkissen am Sattel verbaut, kann dieses auch nicht angepasst und dem Pferderücken entsprechend eingerichtet werden. Zudem ist es meist schon deformiert und liegt nicht mehr gleichmäßig an. Auch Memoryschaum im Kissen ist nach meiner Ansicht in einem Sattelkissen ein Ausschlusskriterium und gehört in die Kategorie Augenwischerei.

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