Eine ausgiebige Studie hat sich mit diesem Thema befasst. Hier kommen Sie zu dieser Studie: https://www.sattlerei-steitz.de/wp-content/uploads/2022/05/animals-09-00842.pdf
Bei Pferden, bei denen mit dem passenden Kopfeisen die Vorgurtstrippen-Position ursprünglich festgelegt wurde, kommt es immer wieder dazu, wenn die Pferde mal ein wenig schmaler werden, der Sattel vorn dann stärker drückt und eventuell sogar aufsitzt. Es geht hierbei meist um eine Veränderung des Pferdes um 1 – 3 Grad. Hier meinen die Reiter im guten Glauben, Entlastung zu schaffen, wenn einfach die Strippenposition auf »Neutral« umgelegt wird.
Auf den ersten Blick, angegurtet und im Stand, sieht dies auch so aus. Nur wird der Sattel dann von der Gurtlage weiter nach vorn gezogen, blockiert oder legt sich auf das Schulterblatt. Geht der Reiter dann in der Bewegung in den Steigbügel, wird massiv Druck auf die Schulterpartie ausgeübt.
Da der Reiter nun aber nicht mehr vorn so einkippt und sich eventuell sogar aufreitet, kommt schnell der Gedanke auf, dass dies nun besser sei.
Nur liegt der Sattel jedoch vorn auf der Schulter und der Reiter sitzt zu weit hinten im Sattel. Dies alles ist weder für den Schulterbereich noch für den Rücken des Pferdes insgesamt förderlich.
Wäre hier geprüft worden, indem vorn auf den aufgelegten Sattel gedrückt wird und dieser ja immer noch hinten hochgeht, hätte sich vielleicht die Einsicht eingestellt, dass dies nicht der richtige Weg ist.
Es ist also sinnvoller, hier immer wieder nach der richtigen Kopfeisenweite zu schauen und entsprechend einzubauen. Auch möchte ich hier vor dem Einsatz von Fellunterlagen und Pads warnen, die meist die wichtige Statik nicht entsprechend beeinflussen können, wie ein Kopfeisen, genauer gesagt eine richtige Kopfeisenweite und uns nur den Blick versperren.
Hier ist allgemein zu beachten, sich von üblichem Denken wie: breiter ist besser, zu verabschieden. Wir schauen zuerst nach der Harmonie in der Gestalt des Pferdes und ob Defizite bemerkbar sind. Am besten eignet sich im Vergleich ein Spitzensportler, an dem wir von außen auch nicht so einfach die muskuläre Leistungsfähigkeit abschätzen können und der Körper sich je nach Training neu definiert.
Hinweis: ist ein Sattel / Kopfeisen zwei Grad zu weit, ist bereits sehr einfach, ein Kippen des Sattels nach vorn auszumachen und somit eine aktuelle Fehlbelastung. Genauso wie ein bereits ein Grad zu enges Kopfeisen unnachgiebig in der simulierten Bewegung herausgepresst wird.
Hier ein Einblick in den aktuellen Datenbestand.
Weitere Informationen:
- Kopfeisenweite prüfen
- Tipps und Kniffe rund um die Kopfeisenkontrolle
- Vorteil einer Vermaßung im Schulterbereich
- Eine Schablone zur Kontrolle erstellen
- Kissenkontrolle
- Der Sattel wippt beim Traben, würde ihn gerne vor und nach der Anpassung an der Longe mit Sattel traben lassen.
- Infoblatt Einsatz Impressionpad
- Breite Pferde – schmale Sättel
- Unterschiedliche Sattelkonzepte am Pferd, ist dies sinnvoll?