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Wie ist das, mit den Pauschen?

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Öfter melden sich Kundinnen über meinen Shop, die noch höhere Pauschen als die am Sattel vorhandenen wünschen.
Um hier wirklich helfen zu können, benötigt es einen gründlichen Sattel-Check und Einblick. Denn wenn die Kammerweite bereits um 2 Grad nicht stimmt, hat der Reiter keine Chance, wirklich im Schwerpunkt zu sitzen oder sitzenzubleiben. Vielfach werden die Pauschen auch falsch, weil viel zu tief platziert und blockieren hierüber das Reiterbein. Wenn dann neben dem Schwerpunkt auch die Sitzgröße nicht stimmt, mit 3 – 5 Finger Platz hinter dem Gesäß bis zur Efterkante des Sattels, haben wir mit derlei Überlegungen überhaupt keine Chance.
GRUNDSÄTZLICH: Die üblich bei den Sätteln eingesetzten Pauschen sind vollkommen geeignet, um bei stabiler Sattellage, richtiger Sitzgröße und Kammerweite einem Reiterbein ausreichend Halt zu geben. Hier wird dann ein Sattelcheck oder eine Sattelberatung benötigt.

Das, was ich in meinem Shop anbiete, sind Ersatzpauschen für meine Sattelmarken, bei denen die Originalpauschen verloren gegangen oder beschädigt sind. Sie sind nicht für Experimente von Laien gedacht, die noch mehr Halt suchen. Wenn es dann nicht genehm ist, wird es eben im Rahmen des Widerrufsrechts zurückgeschickt. Gedankenlos werden hier Unkosten wie Transportkosten und Verpackungskosten produziert, ohne den Problemen wirklich auf den Grund zu gehen oder irgendetwas wirklich zu verbessern.

Die richtige Pauschengröße will mit Bedacht gewählt werden. Der Laie ist hiermit meist überfordert.
Die eigenen Reitkünste, genauer gesagt, den Halt mit noch größeren Pauschen sicherer zu machen ist eine Fehleinschätzung, sowie ein Trugschluss und schadet insgesamt größtenteils mehr, als es nützt. Daher ist bei solchen Äußerungen und Überlegungen eher die Notwendigkeit eines Sattelchecks und einer Sitzschulung bei einem guten Reitlehrer anzuraten.

Des Weiteren ist zu bedenken, dass uns im Falle eines Sturzes des Pferdes die Pauschen nicht zu lange im Sattel blockieren dürfen.

Es ist ganz einfach so wie bei den Stützrädern, wenn man zum ersten Mal als Kind Fahrrad fährt: Zuerst geht es nicht ohne, dann aber stören sie eher die Balance.

Diese Balance muss aber erst erlernt werden, auf dem Fahrrad wie auf dem Pferd.
Unvernünftig, wer da zu schnell sein Reiterniveau mit Pauschen aufpeppen will, anstatt ehrlich an sich zu arbeiten.

Die Pauschen sollen in der richtigen und geeigneten Sattelsitzgröße leichte Anlehnung bieten, ohne den Schwerpunkt des Reiters im Sattel und auf dem Pferd zu verändern. Sie sollen den Reiter in seinem Sitz nicht blockieren.

Stimmen hier die Proportionen nicht, klemmt der Reiter sich schnell unter die Pauschen und drückt sich selbst aus dem Schwerpunkt. Dies verlagert den Druck in die hintere Sattellage und kann dem Pferd schnell schaden.

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