Haben wir Pferde mit klaren Defiziten, so zum Beispiel: Stolpern, Kuhlen im Trapezbereich, Rumpfabsenkung, Schulterschiefstellung, Verspannungen etc., sind diese mit Bedacht und Umsicht langsam im geeigneten Sattel abzubauen und das Pferd hiernach auch wieder aufzubauen. Für eine längere Belastung, längeres Ausreiten ist ein Pferd im Aufbau nicht geeignet, da die notwendige Kondition und der hierfür notwendige Allgemeinzustand fehlt. Wird hier überfordert, bauen die Pferde direkt weiter dabei ab. Das Gleiche gilt für junge Pferde in der Ausbildung. Es sollte verständlich sein, dass hierbei ein besonderes Augenmerk auf die sich langsam (und nicht gleichmäßig) verändernden Zustände und hiermit auch auf notwendige Eingriffe am Kopfeisen/Sattel und Kissen benötigt wird, um alles im Fluss zu halten.
Klare Aussage: Ein Springsattel ist ein Sattel für Hochleistungsarbeiten. Haben wir nicht eine ausgezeichnete allgemeine Konstitution (körperliche Verfassung), erhöht sich im Springreiten massiv das Unfall- und Verletzungsrisiko für Pferd und Reiter.
Ideal ist eine Aufbauarbeit im Dressursattel unter Einbeziehung von viel Bodenarbeit, um ein Pferd wieder entsprechend aufzubauen, damit hiernach über die ohnehin schon sehr verschleiß und unfallträchtige Springreiterei weiter nachgedacht werden kann. Auch ist die Sitzposition vom Reiter in einem Dressursattel für das Pferd in der Aufbauarbeit wesentlich besser geeignet.
Nur Narren können annehmen, dass wir bei Verspannungen oder Druckempfindlichkeiten im Pferd dies mit Springreiterei lösen könnten.
Leider komme ich immer wieder an Leute, die hierzu andere Vorstellungen haben, die diese aber erst später äußern. Daher, bei Defiziten im Pferd, erwarte ich nun grundsätzlich das Hinweisblatt zur Zusammenarbeit bei Pferden mit Atrophien in der Sattellage unterschrieben zurück, ansonsten kann es keine Zusammenarbeit geben. In diesem Zusammenhang ist wichtig: Was ist bei einer Sattelanprobe noch zu beachten?
Da diese Leute meist von Aufbau und Zeitspannen zu möglichen Veränderungen, z. B. durch Lösen von tief liegenden Verspannungen am Pferd, keinerlei Ahnung haben, wird es meist schwierig, mit ihnen umzugehen. Und da ich mir hieraus immer wieder dieses “Das kann doch nicht so schnell gehen”, anhören muss, hier noch als Erklärung: Wie schnell sind Veränderungen am Pferd möglich, sodass der Sattel nicht mehr richtig passt?
Haben wir ein Pferd, welches Balanceprobleme beim Kopfeisencheck in der simulierten Bewegung hat (weniger als 5 Sekunden, mit nach vorn angehobenem Vorderfuß), wird es schwierig, da dies uns grundlegende Probleme für das Reiten aufzeigt.