Dies muss klar mit Nein beantwortet werden.
Es sollte mit dem Pferd möglich sein, problemlos einen Kopfeisencheck in der simulierten Bewegung (z. B. beim Anheben des Vorderbeins nach vorn) durchzuführen. Ist dies aufgrund von Gleichgewichtsstörungen oder anderer Ursache nicht möglich, ist Vorsicht geboten.
Der Bereich, in dem das Kopfeisen einwirkt, ist circa 3 Finger/5 cm hinter dem Schulterblatt (GL). Hier sind die stärksten Auswirkungen und Veränderungen am Pferd festzustellen und haben meist wenig mit der Position am stärksten Punkt der Schulter (A) oder dem Schulterblattansatz (B) zu tun. Die Schulterblattstellung kann daher nur als grober Anhaltspunkt zur benötigten Kopfeisenweite dienen. Genauso die GL-Linie. Wir benötigen dringend sicher festzustellen, in welchem Winkel genau sich der aktuell tragende muskuläre Bereich im Pferd befindet.
Wichtig ist festzustellen, welches Maß geeignet ist, um eine ungehinderte Bewegung und Aktivität der Schulter in besagter Position zuzulassen. Dies kann am sichersten mit einer starren Schablone/Kopfeisen direkt am Pferd geprüft werden.
Wer sich näher mit der Thematik und den Veränderungen am Pferd befasst, wird schnell feststellen, dass es angebracht ist, den Bereich um 1 Grad (am Kopfeisenende ca. ± 5 mm), genau passend zu finden. Erst dann haben wir den aktuell optimalen Winkel für das Pferd und den Sattel. Mit einer 5 – 10 mm starken Filzunterlage an einem Kopfeisenende, im Kopfeisencheck mit angehobenem Vorderfuß können wir das tatsächlich benötigte Maß genau eingrenzen. Hierzu müssen wir aber zunächst das vorhandene Kopfeisen in seiner Winkelung genau vermessen und entsprechend etikettieren.
Hier hat es Erleichterungen und Arbeitshilfen für meine Kunden gegeben, und ich kann inzwischen die Kopfeisen in einer 1-Grad-Abstufung anbieten. Nähere Informationen hierzu finden Sie unter: https://www.sattlerei-steitz.de/was-gibt-es-neues-bei-sattlerei-steitz/




Ich möchte hier betonen, dass diese Aufzeichnungen von Pferden im Stand sind.
Bitte beachten Sie: Bereits eine einfache Korrektur der Zehnstellung des Pferdes kann massiven Einfluss auf die benötigte Kopfeisenweite mit sich bringen. Bereits die jahreszeitlichen Umstellungen in der Pferdehaltung verursachen teils massive Veränderungen am Pferd, die mit einer notwendigen Veränderung und Anpassung des Kopfeisens einhergehen. Dazu kommen veränderte Trainingszustände.