Tipps und Kniffe rund um die Kopfeisenkontrolle

Bei jedem Check, auch wenn dieser erst wenige Tage her ist, wird grundsätzlich das ausgebaute Kopfeisen, oder die direkte Papp-Schablone hiervon, direkt am Pferd geprüft.
Ich lege immer die zu mir abgewandte Seite der Schablone oder des Kopfeisens direkt auf der Gegenseite am Pferd an. Dann habe ich sichtbar das aktuelle Spiel des Kopfeisens zum Pferd vor mir. Je nach Zustand des Pferdes (Rumpfabsenkung, Atrophie) habe ich mit einem passenden Kopfeisen dann noch ein leichtes Spiel und bei nach vorn im Karpalgelenk angehobenen Vorderfuß (nicht gesteckt!), liegt das Eisen dann voll auf.

Erklärung: Mit dem Anheben des Vorderbeins im Karpalgelenk nach vorn (Logo beachten!) erzeugen wir, wie in der normalen Bewegung, eine Rumpfanhebung und Stauchung der Muskulatur in besagter Kopfeisenlinie (GL). Wie ein Bodybuilder, der uns mal die Muckis zeigt. 🙂
Heben wir das Vorderbein jedoch im Fesselgelenk an, oder nehmen dies dann nach vorn, fällt der Rumpf und die Muskulatur kann sich nicht passend zeigen. Wir würden hiermit möglicherweise eine falsche (zu schmale) Kopfeisenweite als passend erachten.

Dieses unterschiedliche Spiel der Muskulatur ist hervorragend mithilfe eines Kopfeisens in diesem Bereich zu beobachten. Und eine selbst erstellte Schablone sollte daher auch eine gewisse Festigkeit aufweisen, um sicher prüfen zu können.

SimaTree Kopfeisencheck am Pferd

Da es bei den Kopfeisen Toleranzen gibt und die Kopfeisen immer durch Auflegen geprüft werden, ist es normal, dass wir über kurz oder lang Kopfeisen der gleichen Farbe mit leicht unterschiedlicher Wicklung haben, die wir je nach Bedarf passend einsetzen. Alternativ wäre ein Ausgleich bei einem leichten Spiel, zum Beispiel mit dünnem Filz auf den Ortgangenden/den Kopfeisenenden, fixiert mit Gewebeband.

Viele meiner betreuten Pferde wissen bereits beim Auflegen des Kopfeisens schon, was dann kommt und heben selbstständig das angewinkelte Vorderbein an. 🙂


Haben wir ein Pferd mit einem atrophierten Trapezbereich, geht dies meist auch mit einer Rumpfabsenkung einher. In solch einem Fall empfiehlt es sich tief in die technische Trickkiste zu greifen, um die Muskulatur/das Pferd im Wiederaufbau so weit wie möglich zu unterstützen. Hier gilt es, die Druckverlagerung rund um den angeschlagenen und daher auch recht anfälligen Trapezbereich zu optimieren.

Gute Erfahrungen habe ich hierbei gemacht, wenn das Ortgangende von seiner Auflage auf möglichst breiten Fuß gestellt wurde. Hiermit ist gemeint, den Höhenversatz des Kopfeisens zum Beispiel mit Filz auf dem Ortgangende auszugleichen und somit die komplette Ortgangbreite in ebener Form zu nutzen. Der Gedanke dahinter ist, dass sich dieser fragile Bereich mit einem breiteren und gleichmäßigen Auflager einfacher erholen kann. Ich vergleiche es gerne mit unserer flachen Hand unter unserem Kopfkissen oder wenn wir eine Faust machen, können wir diesen Unterschied ja auch deutlich spüren. Somit kann es nur von Vorteil sein, wenn wir den Ausgleich von 2x 6–7 mm vornehmen.

Normales Ortgangende mit eingebautem Kopfeisen-
Aufgeklebtes Filzpad, um den Höhenunterschied auszugleichen. An der vorderen Kante zur Schulter sollte jedoch nichts aufgebaut werden.

Hinweis zur Kissenmontage: Um die Kissen wieder bequem in die Ortgangtaschen zu bekommen, benutzen Sie bitte den Griff eines einfachen Kaffeelöffels (wie ein Schuhlöffel. Siehe hierzu: Kopfeisen austauschen: System SimaTree). Da das Ösenloch größer als 6 mm ist, ist es bei einer Schraube mit M6 vollkommen normal, dass diese nicht hundertprozentig mittig auf der Öse sitzt.

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