Es zeigt sich, dass es vollkommen normal ist, je nach Stand des Pferdes, im Jahreswechsel 2–3 unterschiedliche Kopfeisen im Sattel einzusetzen.
Dies liegt meist an den jahreszeitlich unterschiedlichen Haltungssystemen, Nahrungsangebot, Medikamentengabe, Koppelgang, Fütterung und Training sowie Reitweisen. Aber auch Wachstum und Entwicklung ist ein normaler Grund für Veränderungen im Pferd. Hierdurch kann es auch sehr kurzfristig wieder zu Veränderungen kommen. Hinweis: daher ist es überhaupt nicht klug, sich vorschnell von seinen bereits erworbenen Kopfeisen zu trennen und diese vielleicht zu verkaufen. Vielmehr sollten diese immer griffbereit liegen, um im Bedarfsfall schnell eingebaut werden zu können. Bereits eine einfache Korrektur der Zehnstellung des Pferdes kann massiven Einfluss auf die benötigte Kopfeisenweite mit sich bringen.
- Drucken Sie sich das Schablonenblatt von SimaTree aus: simatree-gullet-bar-back-width-chart.pdf
- Besorgen Sie sich ein 60 cm langes Kurvenlineal oder einen Biegedraht. Alternativ (und am sichersten) die Ermittlung mit vorhandenen Kopfeisen.
Es gibt hierzu auch Unterlagen auf https://simatree.com/gullet-bars sowie eine entsprechende Video-Anweisung auf YouTube: https://youtu.be/JMvKdYrBB6Y
Anweisung zur Kontrolle mit vorhandenen Kopfeisen: Stellen Sie Ihr Pferd gerade, mit erhobenem Kopf auf eine ebene Fläche. Achten Sie darauf, dass das Pferd sein Gewicht auf alle vier Beine gleichmäßig verteilt (kein Ruhen). Beide Hinterbeine auf einer Ebene.
Dann fixiert man das Kopfeisen ca. 3 Finger hinter dem ertasteten Schulterblatt. Bei gut muskulierten Pferden verhält es sich meist so, dass das aufgelegte Kopfeisen, im Endbereich, im ruhenden Zustand ein leichtes Spiel parallel zum Körper hat und liegt bei angehobenem Vorderfuß dann voll an.
Um die richtige Kopfeisenweite und notwendige Bewegungsfreiheit des Schulterblattes unter dem Sattel sicher zu ermitteln, beginne ich zusätzlich mit der anderen Hand, das Vorderbein des Pferdes nach vorn oben zu heben. So zeigt sich am besten die Muskulatur (wie in der Bewegung) und die notwendige Kopfeisenweite ist noch sicherer zu ermitteln. Das Kopfeisen hat in dieser Position vollen Kontakt auf dem Gebäude, ohne Spiel oder dass es unnachgiebig herausgehoben wird. Passt es, wird zur Sicherheit eine Gegenkontrolle mit dem nächst schmaleren Kopfeisen durchgeführt. Nur wenn dieses mit einer gewissen Unnachgiebigkeit herausgehoben wird, erkennen wir die benötigte Kopfeisenweite, genauer gesagt, was dann zu eng ist und drückt. Somit haben wir die Basisvoraussetzung für einen passenden und pferdegerechten Sattel geklärt.
Hier einmal zwei Vergleichsbeispiele:
beide Pferde stehen beim Kopfeisencheck, mit nach vorn angehobenen Vorderfuß, bei der Kopfeisenweite: Wide (88 Grad), R-bar.
- Infoblatt Kopfeisenweite prüfen
- Eine Schablone zur Kontrolle erstellen
- Kontrolle Sattelkissen
- Wie wichtig ist die Symmetrie des Kopfeisens?
- Lässt sich die Kopfeisenweite mit dem Widerristmesser bestimmen?
Weitere Hinweise unter: https://www.sattlerei-steitz.de/faq-zu-kopfeisen/