Vom ganzheitlichen Blick, anstatt stark Nachgurten

Der ganzheitliche Blick: Sattellage, Kopfeisenweite und korrektes Gurten

Ein gut angepasster Sattel bleibt auch ohne starkes Nachgurten in seiner Lage ruhig liegen – vorausgesetzt, Kopfeisenweite und Länge stimmen und das Pferd ist gesund. Bei geeignetem Equipment genügt es, so zu gurten, dass jederzeit bequem eine Hand zwischen Gurt und Pferdekörper passt.

Kopfeisen regelmäßig anpassen

Verändert sich das Pferd, muss auch das Kopfeisen rechtzeitig angepasst werden. Andernfalls kann eine Spirale negativer Einwirkungen entstehen: Druck, Verschub im Kissen oder Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit.
Es ist vollkommen normal, dass alle 2–3 Monate (bei einem gesunden Pferd ohne besondere Vorkommnisse) ein Wechsel nötig wird. Je zeitiger dieser erfolgt, desto stabiler bleibt die Polsterung.

Nachgurten ist keine Lösung

Starkes Nachgurten hat oft seine Ursache in einem unpassenden Sattel. Häufig reagieren Pferde darauf mit Abwehr, Husten (Equines Asthma) oder Verspannungen, da die Atemhilfsmuskulatur blockiert wird. Statt Symptome zu bekämpfen, sollte der Blick auf die Ursache gerichtet werden.

Ungeeignetes Equipment vermeiden

Oft werden ungeeignete Sattelunterlagen genutzt, die die Statik nicht verbessern können – das ist wissenschaftlich belegt. Die tragfähige Kopfeisenweite sorgt für die richtige Lage, nicht eine dicke Unterlage.
Besonders kritisch: Fellunterlagen. Unter einem korrekt gepolsterten Sattel haben sie nichts verloren und können langfristig Schaden anrichten.


Wichtige Fragen im Überblick:


👉 Fazit: Ein Sattel sollte stets ganzheitlich betrachtet werden. Statt nachzugurten, ist es entscheidend, die passende Kopfeisenweite regelmäßig anzupassen und das Pferd nicht durch falsches Equipment oder starkes Gurten zu belasten.

Meine Arbeitsweise

Sattelcheck · Sattelberatung · Probesitzen · Sattelanprobe

1. Der erste Schritt: Daten erfassen

Damit ich Ihnen optimal weiterhelfen kann, benötige ich zunächst Basisdaten zu Pferd und Reiter. Diese geben Sie bei einer Terminanfrage oder für eine Online-Beratung an.

  • Nach der Prüfung der Angaben folgt ein Terminvorschlag vor Ort oder ein weiterer Austausch online.
  • Als Grundlage dient mein Infoblatt zum Thema Sattelsitz.

Die erfassten Daten werden sicher in Ihrer Kundenakte hinterlegt. Mit der Zeit entsteht so eine nachvollziehbare Historie über die Entwicklung Ihres Pferdes.
Einen datenschutzkonformen Einblick finden Sie hier: Beispiel Datenerfassung.
Dies unterstützt meine Aussagen zu: Was macht für Sie einen guten Sattel aus?.


2. Von der Beratung zum Probesitzen

Nach einer Beratung ergeben sich häufig mehrere passende Sattelmodelle – fachlich wie auch im vorgesehenen Budget.
Um herauszufinden, welcher Sattel für den Reiter am angenehmsten ist, biete ich ein Probesitzen in meiner Werkstatt an.

Probesitzen – ohne Pferd

Das Pferd ist dabei nicht notwendig. Warum?

  • Die technischen Grundlagen (Kopfeisenweite, Sattellage, Parameter) sind bereits ermittelt.
  • Auf dem Sattelbock lassen sich Sitzgefühl, Schwerpunkt und Pauschenposition viel klarer vergleichen.
  • Die richtige Sitzgröße kann schnell und fair bestimmt werden.

Dieser Schritt ist fachlich sauberer, als mit einem unvollständig angepassten „Rohling“ direkt aufs Pferd zu gehen.


3. Sattelanprobe am Pferd

Am Pferd spielen zusätzliche Faktoren wie die Gurtlage eine Rolle. Erst jetzt erfolgt die präzise Anpassung:

  • Einbau des passenden Kopfeisens
  • Nivellierung und Setzungsprozess
  • Feinabstimmung gemeinsam mit dem Reiter

Für eine vollständige Anprobe plane ich bewusst ca. 1,5 Stunden ein. Erst danach kann eine fachgerechte Übergabe des Sattels stattfinden.


4. Fachkompetenz statt Zufall

Ein Sattelkauf sollte niemals dem Zufall überlassen werden.
Fehlt dem Käufer die nötige Erfahrung, ist es sinnvoll, einen unabhängigen Berater hinzuzuziehen.

Bitte beachten Sie hierzu auch meine Geschäftsbedingungen und die entsprechenden Hinweisblätter.

Das weit verbreitete Vorgehen „Ich habe da etwas dabei, probieren Sie mal aus“ ist nach meiner Auffassung nicht fachgerecht. Ein passender Sattel erfordert systematisches Vorgehen und präzise Anpassung.


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