Ein englischer Sattel besitzt ein empfindliches, weiches Kissen, das exakt an das Pferd angepasst sein sollte. Daher ist die richtige Lagerung entscheidend:

Geeignet sind nur Halter, die den Sattel ausschließlich im Kissenkanal tragen, ohne Druck auf die Kissen selbst auszuüben. Klassische Stangenhalter – wie sie vielerorts in Stallgassen klappbar oder schwenkbar montiert sind – erfüllen diesen Zweck. Auch ein einfacher Baubock ist geeignet, da der Sattel so nur über den Kissenkanal aufliegt und die Unterseite schnell abtrocknen kann.
Ungeeignet sind Halter aus mehreren Rohren auf zwei Ebenen, sobald die Kissen außerhalb des Kanals mit der unteren Ebene in Berührung kommen. Dünne Rohre erzeugen punktuellen Druck und können das Kissen beschädigen. Optimal ist eine gepolsterte Auflageleiste von 3–4 cm Breite, wie sie bei meinen Auflagerleisten verwendet wird. Breitere Auflagen sind nicht sinnvoll.

Gut zu erkennen oder zumindest zu erahnen: von vorne bis hinten wurde das Kissen dieses Sattels in Mitleidenschaft gebracht.
Derlei bringt Verschub, Brücken sowie Wulste in das Kissen, welche die Pferde im Trapezbereich am Schulterblatt blockieren und ungeeignete Ebenen einbringen.
Rohrisolierungen aus dem Baumarkt sind keine Lösung.
Sie isolieren lediglich, können aber keinen Druck aufnehmen. Statt eine Verbesserung zu erreichen, vergrößert sich nur die Druckstelle. Mit der Zeit drückt sich das Material platt, und das Kissen wird weiterhin belastet. Auch Pads oder Sattelunterlagen helfen hier nicht.
Bei Haltern, die auf einem breiten Brett basieren, kann eine hochkant befestigte, gepolsterte Dachlatte Abhilfe schaffen. So werden die Kissen neben dem Kanal nicht verdrückt, und der Sattel liegt wieder freischwebend.
Fehlerhafte Lagerung führt schnell zu Schäden am Kissen: Verschub, Brückenbildung und Wulste beeinträchtigen die Passform und können das Pferd im Trapez- und Schulterbereich blockieren.
Weitere Informationen finden Sie in meiner FAQ zum Thema Sattelhalter sowie im Infoblatt Lagerung und Reinigung.