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Warum althergebrachte Sprüche nicht immer stimmen

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Warum alte Sprüche nicht immer stimmen

Hier sammle ich Aussagen, die mir unterwegs begegnen – und kommentiere sie im Sinne der Pferde.

„Das Problem sitzt immer obendrauf.“
Solche Sprüche stammen oft aus einer Zeit, in der sich kaum jemand ernsthaft mit Veränderungen am Pferd beschäftigt hat. Vor 50 Jahren wurde meist einmal ein Sattel angeschafft – und dann nie wieder angepasst. Dass sich Pferde im Laufe der Zeit verändern, wurde ignoriert. Und auch heute ist das noch weitverbreitet.

Hinzu kam: Die Industrie entdeckte den Reitsport – mit allen Nachteilen. Sie traf auf lebendige, individuelle Tiere – und behandelte sie wie einheitliche Produkte. Die Gestaltung von Ausrüstung folgte selten klaren, pferdegerechten Kriterien. Untersuchungen dazu gab es kaum.

Ein Sattel für alle Fälle?
Auch heute reiten viele Bereiter alle Pferde mit dem eigenen Sattel. Dass jedes Pferd individuell ist und sich – allein schon jahreszeitlich – verändert, wird oft ausgeblendet. Statt zuzuhören, zu prüfen und anzupassen, wird sich durchgesetzt. Leidtragend sind die Pferde.

Ignoriertes Wissen – fehlende Konsequenzen
Wissenschaftliche Erkenntnisse und bestehende Normen werden in der Praxis häufig ignoriert. Es fehlt oft der Wille, Standards weiterzuentwickeln. Erst wenn der Gesetzgeber eingreift, bewegt sich etwas. Solange Pferde als Trainingsgeräte statt als empfindsame Lebewesen gesehen werden, wird sich daran wenig ändern.

Handwerk im Wandel – oder doch nicht?
Das klassische Sattlerhandwerk wurde durch die Industrie verdrängt. Verkäufer stehen beim Kunden, Handwerker bleiben in der Werkstatt – statt am Pferd zu arbeiten. Viele Zünfte blockieren neue Ansätze. Wer Veränderungen anstößt, wird häufig unter Druck gesetzt – oft über Verbände oder Seilschaften.

Die Industrie entscheidet, was als „Ware“ verkauft wird – gesteuert durch Marketing.

Einblicke dazu finden Sie im Video:
👉 https://youtu.be/9vpqIogjsic

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