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Was bedeutet es, wenn Verspannungen/Verhärtungen im Trapezbereich anliegen?

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Der Trapezmuskel des Pferdes (→ Erklärung Pferdemuskeln) liegt im Bereich der Sattellage. Er stabilisiert den Schultergürtel und ist entscheidend für Beweglichkeit und Tragfähigkeit.
Kommt es hier zu Verspannungen oder Verhärtungen, ist das ein ernstes Warnsignal. Ursachen sind oft Fehler bei der Kopfeisenweite und damit eine Fehlbelastung des Sattels.


Warum verändert sich der Bedarf an Kopfeisenweite? #

Pferde befinden sich in ständigem Wandel:

  • Gewichtszunahme oder -verlust (→ Körperkondition Pferd)
  • Trainingszustand
  • jahreszeitliche Unterschiede (Muskelaufbau im Sommer, Speck im Winter)
  • Nicht selten auch Versorgungsprobleme und Schwankungen am Stall.

Wird die notwendige Kopfeisenweite nicht regelmäßig direkt am Pferd kontrolliert, kann der Sattel falsch einwirken. Reiter sollten hier Routine entwickeln und selbst einfache Kontrollen durchführen.


Der Kopfeisencheck #

Ein sinnvoller Test ist der Check in simulierter Bewegung:

  • Vorderbein nach vorn anheben
  • Prüfen, ob das Kopfeisen in der Bewegung noch passt

Kann das Pferd diese Position nicht halten (z. B. wegen Gleichgewichtsstörungen), deutet das oft auf weitere Defizite im Bewegungsapparat hin.


Typische Probleme bei falscher Kopfeisenweite #

  • Zu weit: Der Sattel kippt ab, das Kissen drückt auf den Trapezbereich.
  • Zu eng: Druck direkt am Ortgangende, der Reiter wird nach hinten gesetzt → Belastung des Rückens.

Beide Zustände führen zu:

  • Fehlhaltungen (z. B. Rumpfabsenkung)
  • Verspannungen und Verhärtungen in der Muskulatur
  • langfristigen Schäden im Bewegungsapparat

Warum regelmäßige Kontrolle so wichtig ist #

Eine Beurteilung „von außen“ am Sattel, ohne die genaue Winkelung und Tragfähigkeit des Ortgangs sowie die Form des verbauten Kopfeisens zu kennen, ist unzuverlässig und sogar fahrlässig.
Am einfachsten gelingt die Kontrolle mit einer starren Schablone (→ Beispiel: Kopfeisenschablonen).


Folgen von Verspannungen #

Sind im Trapezbereich bereits Verhärtungen ertastbar, sollte das ernst genommen werden.
Ein Mensch würde sich in einem solchen Zustand schonen oder behandeln lassen – beim Pferd darf man denselben Anspruch stellen.
→ Unterstützung durch einen Pferdeosteopathen (Infos FN) kann hilfreich sein.


Messbare Veränderungen #

  • Verspannte Pferde zeigen bei Messungen oft eine bis zu 3° breitere Kammerweite als entspannt.
  • Bereits eine Abweichung von 1° (ca. 5 mm bei einem 20 cm langen Kopfeisen) reicht aus, dass der Sattel nicht mehr korrekt sitzt.
  • Hochsensible Pferde reagieren hier sofort mit Unzufriedenheit oder Leistungsabfall.

Auch kleine Veränderungen, wie die Korrektur der Zehenstellung, können die notwendige Kopfeisenweite erheblich beeinflussen.


Fazit #

Ziel: dem Pferd Schmerz, Fehlhaltungen und langfristige Schäden ersparen.

Regelmäßige Kontrolle der Kopfeisenweite ist Pflicht.

Verspannungen im Trapezbereich sind ein klares Warnsignal und dürfen nicht ignoriert werden.

Eine fachgerechte Beurteilung erfordert immer die direkte Prüfung am Pferd – nicht nur am Sattel.


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