Was macht einen guten Sattel aus? #
Viele denken bei einem guten Sattel sofort an Begriffe wie „Maßsattel“, „traditionelle Handwerksarbeit“, „Liebe zum Detail“, „höchste Lederqualität“ oder „Sattel auf Holzbaum“.
Das eigentliche Problem liegt jedoch darin, dass sich Pferde ständig verändern – durch Entwicklung, Training, Pausen oder äußere Einflüsse. Viele Sättel bieten dafür nicht genügend Anpassungsmöglichkeiten. Ein Sattel, der nicht regelmäßig angepasst werden kann, passt oft schon nach kurzer Zeit nicht mehr.
Wer also nicht mehrere Sättel für ein Pferd anschaffen will, sollte den Blick auf andere, nachhaltigere Lösungen richten.
Natürlich sind hochwertiges Leder, schöne Verarbeitung und ein besonderes Sitzgefühl attraktiv. Doch was nützt das, wenn das Pferd Schmerzen hat, unzufrieden ist oder sogar Abwehr zeigt – nur weil der Sattel nicht (mehr) passt?
Auch die Nutzung sollte bedacht werden: Für gehobenes Freizeitreiten braucht es nicht zwingend französisches Kalbsleder, Monoblatt und Kontrastnähte.
Wichtige Kriterien für einen guten Sattel #
Knackpunkt ist immer der Sattelbaum:
- er verteilt das Reitergewicht gleichmäßig, entlastet den Rücken in der Längsachse und schwingt in der Diagonalen mit,
- er hat lange, gerade und tragfähige Ortgänge, die Schulterblatt und Trapezbereich entlasten,
- er ist stabil, nach Norm geprüft und hält den Belastungen im Frontbereich stand,
- er lässt sich wiederholt an die Veränderungen des Pferdes anpassen,
- er bleibt auch bei Winkelungen von über 100° bis unter 75° stabil, ohne sich zu verziehen.
Knackpunkt ist das Kopfeisensystem:
- statisch auf den Baum abgestimmt, leicht ausbaubar und direkt am Pferd prüfbar,
- in feiner Abstufung lieferbar,
- solide, mit Vierfach-Verschraubung, austauschbar und auch für eingewiesene Laien handhabbar.
Weitere wichtige Punkte:
- geprüfte Materialien, die langfristig geeignet sind,
- Satteltechnik, die regelmäßige Servicearbeiten (alle 2–3 Monate) direkt am Stall ermöglicht,
- freiwillige Herstellergarantie von 5 Jahren auf den Sattelbaum gegen Bruch und Verwindung – auch bei Unfall.
Anhand dieser Punkte können Sie Ihren Sattel selbst kritisch prüfen.
Mehr als nur Äußerlichkeiten #
Es geht nicht um Luxus oder optische Feinheiten, sondern um Funktion, Technik und Anpassbarkeit.
Dazu gehören auch Fragen wie:
- Veränderbarkeit, Kammerveränderung und Sicherheit im Sattelbau
- Was bedeutet das SimaTree-System?
- Welche Eigenschaften hat ein SimaTree-Sattelbaum?
- Naturwolle vs. synthetische Wolle
- Normen im Sattelbau
Wer sich bisher vor allem von Äußerlichkeiten leiten ließ, findet hier Einblicke in dokumentierte Veränderungen bei Pferden aus meiner aktiven Betreuung: Aktueller Datenstand.
Hinweis #
Den Stand der Technik verändert man nicht mit unbewiesenen Ideen, sondern mit wissenschaftlich belegten Entwicklungen und geprüften Materialien. Eine Normprüfung für einen Sattelbaum erfolgt im Labor (z. B. TÜV) – nicht auf dem Rücken der Pferde. Es geht um gelebten Tierschutz und das Wohl des Pferdes.
