Einen Sattel für mehrere Pferde – sinnvoll oder nicht?
Jedes Pferd oder Pony, unabhängig von Größe oder Reitergewicht, sollte einen eigenen, individuell angepassten Sattel haben, wenn es geritten wird.
Die Praxis, einen Sattel für mehrere Pferde zu nutzen – wie oft in Ausbildungsställen oder Reitschulen – lehne ich strikt ab. Sie ist in der Regel tierschutzwidrig. Solche Sättel sind meist weder pferdegerecht konzipiert noch für den Einzelfall passend.
Wer sich ernsthaft mit der Vermessung von Pferden im Stand und den Veränderungen in der Bewegung beschäftigt hat, weiß: Ein passender Sattel ist immer individuell.
Auch viele der heute beliebten Reitpads sind kritisch zu sehen. Sie sind, wenn überhaupt, nur für kurze Lektionen geeignet.
Ein guter Sattel passt sich mit seinen Wollkissen exakt an den Pferderücken an. Mit einem korrekt eingestellten Sattelbaum und passendem Kopfeisen gibt er dem Pferd die nötige Bewegungsfreiheit und ermöglicht schmerzfreies, ausbalanciertes Reiten.
Da sich Pferde ständig verändern, ist selbst eine Maßgleichheit im Stand nur bedingt aussagekräftig. Sie muss in der Bewegung überprüft werden – und hält größtenteils nicht lange an. Schon eine einfache Korrektur der Hufstellung kann die nötige Kopfeisenweite verändern. Deshalb sollte ein Sattelcheck nicht direkt nach einer Hufbearbeitung stattfinden.
Weitere Infos:
- Beritt – meine Erfahrungen
- Wie schnell sind Veränderungen am Pferd möglich, sodass der Sattel nicht mehr richtig passt?
- Unter welchen Umständen betreue ich Pferde unter 4 Jahren?
Hintergrund
https://welttierschutz.org/tierportrait-pferde/