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Lässt sich die Kopfeisenweite mit dem Widerristmesser bestimmen?

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Immer wieder wird Pferdebesitzern vor Ort ein sogenanntes HS-Widerristmesser präsentiert, mit dem angeblich die benötigte Kopfeisenweite ermittelt werden kann. Manche Kollegen versuchen damit, Kunden zu beeindrucken – tatsächlich ist dieses Werkzeug dafür aber völlig ungeeignet. Es liefert keine verlässlichen Ergebnisse und führt im schlimmsten Fall zu falschen Entscheidungen bei der Sattelanpassung.

Warum der Widerristmesser untauglich ist #

Ein Blick auf die roten Kopfeisen-Beispiele macht deutlich, warum der HS-Widerristmesser nicht funktioniert:

  • Langes R-Bar-Kopfeisen:
    Der Widerristmesser ist ca. 3,5 cm zu kurz und am Scheitelpunkt rund 1,5 cm zu hoch. Genau dieser Bereich ist entscheidend, um den aktiven Schulterbereich zu überbrücken und die Tragfähigkeit im unteren Bereich zu prüfen.
  • Kurzes S-Bar-Kopfeisen:
    Hier ist der Widerristmesser zu lang und ebenfalls am Scheitelpunkt zu hoch. Die Skala am Werkzeug ist wertlos – am Ende wird ohnehin wieder ein Schablonenblatt benötigt, um überhaupt in den Standardbereich zu kommen.
Für das lange R-Bar Kopfeisen ist der Widerristmesser ca. 3,5 cm zu kurz und oben zum Scheitelpunkt ca. 1,5 cm zu hoch. Bei Pferden, die das lange Kopfeisen benötigen, ist dies aber ein wichtiges Kriterium, um den aktiven Schulterbereich zu überbrücken und die Tragfähigkeit hier (im unteren Bereich) zu prüfen.
Für das kurze S-Bar Kopfeisen ist der Widerristmesser zu lang, was nicht unbedingt von Nachteil ist, aber oben am Scheitelpunkt ist er ganz einfach zu hoch. Zudem bringt die Skallierung am Werkzeug nichts und es wird doch wieder das Schablonenblatt benötigt um zu einer Aussage im Standard-Bereich zu kommen.

Zusätzlich fehlt dem Widerristmesser die nötige Breite, um ihn korrekt am Pferd anzulegen. Er berücksichtigt nicht die Muskulatur und ihre Tragfähigkeit in der simulierten Bewegung. Auch das exakte Winkelmaß lässt sich damit nicht ermitteln.

Der richtige Weg zur Ermittlung der Kopfeisenweite #

Das SimaTree-Kopfeisen wird direkt am Pferd aufgelegt und geprüft. Dafür gibt es eine klare Anweisung von SimaTree. Ergänzend habe ich seit über 10 Jahren ein bewährtes Kontrollverfahren in meine Arbeit integriert.

Wichtig zu wissen:

  • Kopfeisen unterliegen Fertigungstoleranzen.
  • Die Farbbereiche sind in 5-Grad-Schritten abgestuft.
  • Der professionelle Weg führt daher vom Standard-Kopfeisen zum klassifizierten Kopfeisen mit 1-Grad-Abstufung.

Nur so lässt sich die tatsächliche Kopfeisenweite präzise bestimmen – alles andere ist reine Augenwischerei.

👉 Mehr Informationen und Beispiele finden Sie hier:
Was gibt es Neues bei Sattlerei Steitz


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