Bei meinen Hausmarken haben wir im Bereich der verfügbaren Kopfeisenweiten keinerlei Probleme mit einer Kammerveränderung.
Hier die offizielle Antwort von Fairfax auf diese Frage.
Bei vielen anderen Sattelmarken sieht dies jedoch anders aus – sofern sie überhaupt veränderbar sind.
Der BVFR bemüht sich zwar bei den Herstellern um Informationen für seine Mitglieder. Leider gehören die Antworten auf folgende Fragen bei vielen Sätteln bis heute zu den bestgehüteten Geheimnissen:
- Wie weit darf ein Sattelbaum überhaupt verändert werden?
- Wie oft ist eine Verstellung möglich, ohne Schäden am Material zu riskieren?
Gerade beim Weiten wölben sich viele Sattelbäume ab einem bestimmten Punkt auf, es entsteht ein Wiegeeffekt. Ebenso kann sich der Baum beim Engerstellen aufwölben. Die Folge: eine deutliche Brückenbildung, die nicht nur den Pferderücken belastet, sondern auch den Schwerpunkt für den Reiter verändert. In solchen Fällen ist keine sinnvolle Anpassung des Sattels mehr möglich – der Sattel ist schlicht für dieses Pferd ausgereizt.
Wichtig: Die Grenzen der Veränderungsmöglichkeiten eines Sattels sollten Kunden gegenüber klar kommuniziert werden. Leider geschieht dies von Herstellern und Händlern oft nicht. Aussagen wie „an jedes Pferd anpassbar“ sollten daher kritisch hinterfragt werden.
Ein Sattelbaum und der Kissenschnitt sind immer auf ein bestimmtes Konzept und einen Pferdetyp ausgelegt – sie passen nicht universell. Auch eine aktuell benötigte Kopfeisenweite XW bedeutet keineswegs automatisch, dass es sich um einen Kaltblüter handeln muss, wie es manche Hersteller behaupten.