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Gurt- und Sattelzwang, wie darauf eingehen?

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Gurt- und Sattelzwang – wie richtig damit umgehen? #

Gurt- und Sattelzwang sind ernst zu nehmende Anzeichen dafür, dass ein Pferd Unwohlsein oder Schmerzen durch den Sattel empfindet. Häufig entstehen diese Probleme durch unpassende oder ungeeignete Sättel, falsche Strippenpositionen, zu kurze oder zu lange Ortgänge oder durch ein zu enges Kopfeisen. Auch ein rutschender Sattel, der durch ständiges, starkes Nachgurten fixiert werden soll, führt oft zu erheblichen Belastungen.

Eine professionelle Sattelanpassung ist daher entscheidend, um Pferd und Reiter langfristig gesund und harmonisch arbeiten zu lassen.


Sensibler Umgang beim Angurten #

Im Rahmen einer Neu-Sattelanpassung zeige ich den respektvollen und empathischen Umgang mit dem Angurten – hier am Beispiel eines Ponys:

Einen Sattel mit Empathie am Pferd angurten.
  • Zunächst wird das passende Kopfeisen für den Sattel gewählt, eingebaut und geprüft.
  • Die Basisfüllung des Sattelkissens wird vorbereitet und direkt am Pferd kontrolliert.
  • Unter dem Reitergewicht erfolgt der Setzungsprozess, gefolgt von einer Korrektur des Druckbilds im Sattelkissen vor Ort.

Dieser Ablauf erfordert Zeit, Erfahrung und Geduld – das Zeitfenster liegt in der Regel bei etwa 1,5 Stunden und gehört für mich zu jeder seriösen Sattelanpassung dazu.


Richtiges Nachgurten – Schritt für Schritt #

  • Der Bauchgurt wird zunächst so angelegt, dass noch eine Handbreit Platz zwischen Gurt und Pferd bleibt.
  • Das Pferd kann frei atmen und entspannt in die Arbeit gehen.
  • Bis zum Setzen der Kissen (ca. 10–15 Minuten Reitzeit) wird langsam kontrolliert nachgegurtet.
  • Im Beispiel zeigte sich: Eine Gurtlänge von 115 cm passte zu Beginn gerade ins erste Loch – nach der Einwirkzeit konnte der Gurt mit einer dünnen Sattelunterlage gleichmäßig beidseitig im dritten Strupfenloch fixiert werden.

Warum starkes Angurten gefährlich ist #

Ein zu fest gezogener Bauchgurt blockiert die Atemhilfsmuskulatur des Pferdes. Die Folgen reichen von Verspannungen über Leistungseinschränkungen bis hin zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen.

Fazit: Nur ein passender Sattel, kombiniert mit einem achtsamen, schrittweisen Angurten, sorgt für ein entspanntes, gesundes Pferd und eine sichere Grundlage für die gemeinsame Arbeit.


Weiterführende Informationen #


👉 Wissenschaftliche Studien zeigen, dass ein falsch sitzender Sattel nicht nur die Bewegungsfreiheit, sondern auch die Atmung und Muskulatur des Pferdes negativ beeinflusst. Daher ist es unerlässlich, auf eine fachgerechte Anpassung durch einen erfahrenen Sattler/Sattelfitter zu setzen.

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